tlich in Aktien sparen lohnt sich Das DAX-Rendite-Dreieck für die monatliche Geldanlage -40,1 44,3 25,8 8,2 13,4 Start 16,7 2023 14,9 17,2 2022 0,5 13,4 16,0 2021 8,5 12,5 2020 9,1 12,2 2019 8,5 11,3 2018 7,6 10,2 2017 9,3 2016 6,8 9,0 2015 6,8 8,4 2014 6,4 8,2 2013 6,3 8,1 2012 6,5 8,3 2 011 6,8 8,3 2010 7,0 8,4 2009 7,1 8,6 2008 7,5 8,4 2007 7,3 8,0 2006 7,0 7,8 2005 6,9 7,8 2004 6,9 7,9 2003 7,0 8,1 2002 7,3 8,0 2001 7,2 7,7 2000 7,0 7,4 1999 6,7 7,2 1998 6,5 7,0 1997 6,3 6,9 1996 6,3 7,0 1995 6,4 7,1 1994 6,5 7,2 1993 6,6 7,3 1992 6,7 7,4 19 91 6,9 7,4 1990 6,9 7,4 1989 6,9 7,4 1988 7,0 7,5 1987 7,1 7,5 1986 7,1 7,5 1985 7,0 7,5 1984 7,1 7,6 1983 7,2 7,7 1982 7,4 8,0 19 81 7,6 8,1 1980 7,8 8,2 1979 7,9 8,3 1978 8,0 8,3 1977 8,0 8,3 1976 8,1 8,4 1975 8,1 8,4 1974 8,1 26,3 17,8 20,6 13,4 14,3 8,2 11,1 8,6 9,1 6,0 5,5 8,8 6,3 6,5 8,0 5,6 5,7 7,7 5,6 5,8 6,0 7,8 6,4 8,2 6,7 7,2 8,3 7,0 7,5 8,3 7,2 7,7 7,7 8,7 8,3 8,4 7,5 8,0 7,9 7,0 7,4 7,7 6,9 7,2 6,9 7,7 7,3 7,8 7,1 7,4 8,1 7,4 7,7 7,9 7,3 7,6 7,6 7,0 7,3 6,6 7,2 6,8 7,0 6,4 6,6 6,8 6,2 6,4 6,7 6,2 6,3 6,3 6,8 6,5 7,0 6,5 6,6 7,0 6,6 6,7 7,2 6,7 6,9 7,3 6,8 7,0 6,9 7,3 7,1 7,3 7,0 7,1 7,4 7,0 7,2 7,5 7,1 7,3 7,1 7,5 7,3 7,4 7,1 7,2 7,4 7,1 7,3 7,6 7,3 7,4 7,7 7,4 7,6 7,7 8,0 7,8 8,1 7,9 8,0 8,3 8,0 8,2 8,3 8,1 8,3 8,1 8,4 8,3 8,4 8,2 8,3 8,4 8,2 8,3 8,2 8,4 8,4 12,2 -3,1 2,0 3,1 2,9 2,7 3,3 3,3 3,6 4,1 4,7 5,1 5,4 6,0 5,9 5,7 5,6 5,8 5,9 6,3 6,3 6,0 5,8 5,6 5,5 5,5 5,6 5,8 5,9 6,1 6,2 6,3 6,4 6,4 6,6 6,6 6,6 6,6 6,8 7,0 7,2 7,4 7,5 7,6 7,7 7,7 7,8 7,8 n e r h a J n i r e u a d r a p S 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 4,1 32,1 10,4 -2,4 5,1 8,7 -25,3 9,5 -14,0 23,6 14,7 -5,6 8,4 10,3 -3,5 9,6 -1,4 7,8 8,8 10,0 0,6 2,6 24,5 26,7 13,6 11,3 10,3 10,9 3,6 -21,1 12,5 19,7 12,5 11,1 10,3 10,8 4,4 26,6 -7,1 10,6 16,8 12,0 11,0 10,3 10,7 1,5 12,0 16,5 12,5 11,6 10,8 11,1 5,4 5,3 9,2 13,6 10,9 10,5 10,0 10,4 0,1 4,9 9,4 6,6 11,0 6,9 -1,6 4,9 9,0 9,9 5,9 5,7 -1,1 6,4 0,4 6,2 9,6 8,9 5,2 5,5 8,9 6,6 1,7 7,2 9,7 6,0 9,2 7,5 10,1 3,4 8,4 6,0 9,0 9,6 7,2 3,5 7,9 5,7 8,5 8,7 6,4 3,0 6,8 5,7 2,3 5,6 7,9 7,9 5,3 5,1 7,5 7,3 5,2 2,1 5,2 5,0 7,2 6,9 4,9 2,0 4,8 5,0 7,1 6,8 4,9 2,2 4,8 5,2 2,8 5,2 7,0 7,2 5,2 5,5 7,4 7,2 5,6 3,4 5,7 5,6 7,5 7,3 5,8 3,8 6,0 5,9 7,6 7,5 6,2 4,3 6,3 6,0 7,7 7,7 6,4 4,7 6,6 6,8 4,9 6,6 7,8 7,8 6,2 6,2 7,8 7,8 6,6 5,1 6,9 6,3 7,8 7,8 6,7 5,3 7,0 6,5 7,9 7,9 6,9 5,6 7,2 7,2 5,6 6,9 7,9 7,9 6,5 6,5 7,8 7,8 6,8 5,6 7,1 6,5 7,8 7,8 6,9 5,7 7,1 6,7 8,0 8,0 7,1 6,0 7,4 6,9 8,1 8,2 7,4 6,3 7,6 8,0 6,8 7,7 8,5 8,4 7,2 7,4 8,6 8,7 8,0 7,1 8,3 7,6 8,7 8,8 8,2 7,3 8,5 7,7 8,8 8,9 8,3 7,4 8,6 8,6 7,5 8,3 8,9 8,8 7,8 7,8 8,8 8,9 8,3 7,6 8,6 7,8 8,8 8,9 8,4 7,6 8,6 8,7 7,7 8,4 8,9 8,8 7,9 9,2 8,6 8,6 8,7 9,1 8,8 8,2 7,5 7,1 6,8 6,7 6,8 7,0 7,1 7,3 7,5 7,6 7,6 7,6 7,7 7,7 7,6 7,6 7,8 8,0 8,3 8,5 8,6 8,7 8,7 8,7 8,7 8,8 8,9 8,4 8,4 8,5 8,8 8,6 8,1 7,5 7,1 6,8 6,7 6,8 7,0 7,1 7,3 7,4 7,5 7,5 7,6 7,7 7,7 7,6 7,6 7,8 7,9 8,2 8,4 8,6 8,6 8,7 8,7 8,7 8,7 9,2 8,5 8,4 8,6 9,0 8,7 8,0 7,3 6,8 6,5 6,4 6,6 6,8 7,0 7,2 7,3 7,4 7,4 7,5 7,6 7,6 7,5 7,5 7,7 7,9 8,2 8,4 8,6 8,7 8,7 8,7 8,7 8,7 58,5 21,5 25,0 23,9 23,2 -49,2 12,3 10,3 17,2 18,8 19,7 3,1 11,0 14,0 15,8 -14,5 -40,2 -0,7 24,2 21,6 -18,1 34,5 25,9 23,5 -9,5 14,1 25,0 23,6 22,9 -4,1 0,4 1,0 0,3 6,7 10,3 12,6 -0,5 8,6 11,0 -0,6 5,1 9,8 -0,5 7,5 4,2 0,0 9,4 7,3 4,4 5,3 7,8 9,7 1,0 2,0 8,4 10,0 6,3 2,7 8,6 10,1 6,7 3,4 8,9 10,3 7,3 4,0 9,2 10,4 7,7 7,9 9,2 10,4 4,4 4,6 9,1 10,2 7,9 4,9 9,1 10,1 8,0 5,2 9,3 10,2 8,2 8,1 9,1 10,0 5,3 5,3 9,8 8,9 7,9 5,5 9,7 8,9 8,0 5,9 9,1 8,3 9,9 6,2 8,6 9,4 10,1 9,0 9,7 10,4 6,7 7,1 9,3 10,0 10,6 7,3 9,5 10,1 10,7 7,5 9,6 10,2 10,7 9,6 10,1 10,7 7,6 7,7 9,6 10,1 10,6 7,7 9,5 10,1 10,6 9,5 10,0 10,5 7,8 16,9 -29,6 -0,4 0,0 2,3 4,1 6,3 6,0 4,9 3,7 3,3 3,0 3,2 3,8 4,5 4,9 5,4 5,8 6,0 6,1 6,3 6,5 6,6 6,5 6,6 6,9 7,2 7,6 7,9 8,1 8,2 8,3 8,3 8,3 8,4 -16,2 -17,3 -35,7 -6,0 -1,1 6,8 -8,1 -28,2 -6,0 -1,8 9,2 -4,0 -22,8 -5,4 -1,9 1,0 -17,0 -3,4 -0,8 5,8 -11,2 -0,7 1,0 2,6 1,5 8,9 -6,8 3,5 2,8 19,1 10,0 -4,2 4,5 4,0 19,0 11,0 -1,9 5,2 4,9 18,5 11,4 -0,2 17,8 11,6 1,0 5,4 5,7 5,8 5,6 1,6 16,8 11,3 6,1 5,9 2,3 16,2 11,2 6,5 6,4 3,1 15,9 11,3 15,1 11,0 3,4 6,4 6,5 6,4 6,3 3,4 14,3 10,5 6,6 6,5 3,8 14,0 10,5 6,9 6,9 4,5 14,0 10,7 7,3 7,3 5,1 14,0 11,0 14,3 11,4 5,9 7,9 7,9 8,3 8,3 6,5 14,4 11,7 8,5 8,6 6,9 14,4 11,8 8,6 8,7 7,1 14,2 11,8 14,0 11,7 7,2 8,8 8,7 8,7 8,8 7,3 13,7 11,6 8,7 8,8 7,4 13,5 11,4 13,3 11,3 7,5 8,8 8,7 1 0 0 2 2 0 0 2 3 0 0 2 4 0 0 2 5 0 0 2 6 0 0 2 7 0 0 2 8 0 0 2 9 0 0 2 0 1 0 2 1 1 0 2 2 1 0 2 3 1 0 2 4 1 0 2 5 1 0 2 6 1 0 2 7 1 0 2 8 1 0 2 9 1 0 2 0 2 0 2 1 2 0 2 2 2 0 2 3 2 0 2 4 2 0 2 30 35 40 45 50

Im Deutschen Aktieninstitut beschäftigen wir uns tagtäglich mit Recht und Regulierung. Dabei geht es darum, wie Unternehmen Kapital aufnehmen, ihre Aktionäre kennen und mit ihnen kommunizieren, Finanz- und Nachhaltigkeitsdaten kommunizieren und vieles mehr. Diese Regeln sind wichtig bei der Beurteilung eines Standorts. Ob eine Investition, Ansiedlung oder Börsennotierung stattfindet, liegt auch daran, wie gut und einfach die Regeln dafür sind. Wenn nun in Europa ernsthaft über einen Regelabbau von 25 Prozent gesprochen wird, dann trägt das zur Attraktivität des Standorts bei. Manch- mal aber braucht es auch bessere neue Regeln – ob bei Kapitalerhöhungen oder Cent-Aktien, bei den UCITS-Anlagegrenzen oder bei der viel zu komplexen Marktmissbrauchsverordnung. Das Deutsche Aktieninstitut wird seine Kompetenz und die praktische Erfahrung seiner Mitgliedsunter- nehmen sowohl bei der Zielsetzung als auch bei den Details der Regulierung aktiv in die Diskussion einbringen – mit dem Ziel, unseren Standort zu stärken. Herzliche Grüße Ihre Henriette Peucker Geschäftsführende Vorständin Liebe Leserinnen und Leser, Deutschland und Europa stehen wirtschaftlich und politisch vor großen Unsicherheiten. Es wäre ein Leichtes, hier die vielen Herausforderungen aufzu- zählen, vor denen Unternehmen, aber auch unser Gemeinwesen stehen. Stattdessen steht dieses Heft unter der Überschrift Corporate Governance und schaut darauf, wie nach 60 Jahren Aktiengesetz der Rechtsrahmen und die Corporate Governance den Standort Deutschland stärken können. Denn ein klarer Rechtsrahmen, die Achtung von Regeln und Gesetzen und die Unabhängigkeit und Unpartei- lichkeit des Rechtsstaates sind eine Errungenschaft und seit Jahrzehnten ein Argument für Investitionen in Europa und insbesondere Deutschland. Die Lehre aus den großen Katastrophen des letzten Jahrhunderts ist, dass Rechtsstaatlichkeit und verlässliche regelbasierte Zusammenarbeit international die Basis für Vertrauen sind. Vertrauen wiederum ist ein wesentliches Fundament für Inno- vationen, Investitionen und Aufschwung. Gerade die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland belegt dies eindrücklich. Unser Vertrauen in den Rechtsstaat spiegelt sich auch in Europa wider. Einige deutsche rechtliche Konzepte sind auch tragend für die europäische Rechtsstaatlichkeit geworden. Als Jurastudentin in Frankreich durfte ich schon vor 35 Jahren das Wort „Verhältnismäßig- keit“ buchstabieren lernen als ein Kernkonzept, das aus dem deutschen ins europäische Recht ge- flossen ist. Regeln und deren Wertschätzung und Einhaltung sind gerade in unserer Welt besonders wichtig. Das hat auch Ursula von der Leyen in ihrer Rede in Davos eindrucksvoll ausgeführt. Damit dies aber so bleibt, müssen Regeln nach- vollziehbar sein, die richtigen Ziele mit minimalem Aufwand erreichen und einfach angewandt werden können. Hier sind die Europäische Union und Deutschland in den letzten Jahren übers Ziel hinausgeschossen. 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 7

Politische Arbeit 39 2. Halbjahr 2024 42 Kapitalmarktregulierung 42 EU Listing Act 80 Publikationen und Studien 2. Halbjahr 2024 42฀ •฀Änderungen der EU-Marktmissbrauchsverordnung 82 Arbeitskreise 2. Halbjahr 2024 43฀ •฀Änderung der Prospektverordnung 44 Elektronische Berichterstattung und European Single Access Point 45 Derivate 46 Regulierung von Benchmarks 47 Zukunftsfinanzierungsgesetz II 86 Neumitglieder stellen sich vor 87 Neu in Präsidium und Vorstand 88 Präsidium und Vorstand zum 31. Dezember 2024 48 Unternehmensfinanzierung 90 Team 49 Kapitalmarktunion 50 Finanzierung mit Unternehmensanleihen 51 Studie zum Erfolgsmodell schwedischer Kapitalmarkt 51 Anlagegrenzen für aktiv gemanagte Investmentfonds erhöhen 52 Kapitalanlage 52 Initiativen zur Altersvorsorge mit Aktien vorläufig auf Eis 54 Governance und Nachhaltigkeit 54 Reduzierung der ESG-Berichtspflichten 55 CSRD-Umsetzungsgesetz 56 Transitionspläne 56 Greenwashing 57 Prüfung von Nachhaltigkeitsinformationen 58 Enforcement von Nachhaltigkeitsinformationen 58 Entwaldungsverordnung 59 Geldwäschebekämpfung 59 NIS-2-Umsetzungsgesetz 60 Kosten der Aktionärskommunikation und -identifikation 62 Hauptversammlung 64 Geschäftsstelle der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex 92 Kapital. Markt. Kompetenz. – Das sind wir. Fakten rund um die Aktie 34 38 76 Nach gefragt 32 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 9

Der neu gewählte Bundestag und die künftige Bundesregierung stehen vor großen Aufgaben. Die Menschen in unserem Land, aber auch die Unternehmen erwarten – zu Recht – eine stabile Zusammenarbeit der demokratischen Parteien, um in der kommenden Legislaturperiode wichtige Initiativen zu ergreifen und drängende Probleme anzugehen. Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Sicherung der Altersvorsorge sind zwei der vordringlichsten Aufgaben. Corporate Governance – ein wichtiger Wettbewerbsfaktor B austeine für die Verbesserung der Wettbewerbsfähig- keit sind der Rechtsrahmen und die Corporate Gover- nance der börsennotierten Unternehmen. Eine gute Unternehmensführung schützt nicht nur die Rechte der Anleger und anderer wichtiger Stakeholder, sie erleichtert und flexibilisiert zugleich die Führung und Finanzierung der Unter- nehmen. Das ist angesichts des hohen Kapitalbedarfs für die ökologische und digitale Transformation besonders wichtig. Die Möglichkeit der kostengünstigen Finanzierung der notwendigen Investitionen ist ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor, der in den kommenden Jahren noch an Bedeutung gewinnen wird. Dabei dürfen nicht nur die Kapitalkosten selbst betrachtet wer- den. Auch das institutionelle Umfeld, in dem Eigen- oder Fremd- kapital aufgenommen werden kann, ist von höchster Relevanz. Dieses Umfeld wird in Deutschland durch das Aktiengesetz be- stimmt, an dessen grundlegende Reform vor genau 60 Jahren wir in diesem Jahr zurückdenken. Es wurde seit 1965 stetig an neue Entwicklungen angepasst. Seit 2002 wird es ergänzt durch den Deutschen Corporate Governance Kodex, der das deutsche Aktienrecht internationalen Investoren erschließt und wichtige, aber zu Recht flexibel anwendbare zusätzliche Regeln enthält. 60 Jahre reformiertes Aktiengesetz sind trotz aller zwischenzeit- lichen Fortentwicklung ein guter Anlass, über Reformbedarf und Reformmöglichkeiten nachzudenken, denn zahlreiche deutsche Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren nicht nur für einen Börsengang im Ausland, sondern auch für eine auslän- dische Rechtsform entschieden. Einige wenige Änderungen im deutschen Aktiengesetz könnten bereits dazu beitragen, den Rechtsstandort Deutschland und damit auch die Börsennotiz hier wieder wettbewerbsfähiger zu machen. Standortfaktor Unternehmensrecht landen, besteht diese Restriktion nicht. Daher kann die kurzfristige Kapital- erhöhung einer niederländischen N.V. in Einzelfällen ein Mehrfaches des Grund- kapitals betragen. Der Gesetzgeber sollte sich hieran ein Beispiel nehmen und die Grenze zur Aufnahme eines genehmigten Kapitals deutlich anheben. In dis- ruptiven Zeiten brauchen wir viel Innovationskraft, was kurzfristig verfügbare Eigenkapitalaufnahmen einschließt. Das kommt nicht nur jungen Wachstums- unternehmen zugute, die für die jeweils nächste Phase ein deutliches Mehr an Eigenkapital benötigen. Auch die Unsicherheit, ob Dividendenzahlungen insolvenzfest sind, ist kontrapro- duktiv. Der Bundesgerichtshof hat 2023 entschieden, dass der aktienrechtliche Schutz des gutgläubigen Dividendenempfängers eine Unentgeltlichkeitsanfech- tung nicht ausschließt. Auch der gutgläubige Aktionär muss bis zu vier Jahre vor Beantragung der Insolvenz erhaltene Dividenden zurückzahlen. Damit droht im Insolvenzfall nicht nur der Totalverlust der Aktienanlage, sondern auch der nach- trägliche Verlust der Dividendenzahlungen. Vertrauen internationaler, aber auch privater Anleger in den deutschen Kapitalmarkt wird so nicht geschaffen, und der administrative Aufwand der Rückabwicklung von Dividendenzahlungen wird den möglichen Nutzen deutlich übersteigen. Chancen der Aktie in der Altersvorsorge nutzen Auch die Altersvorsorge steht in der neuen Legislaturperiode wieder auf der Tagesordnung. Die Folgen des demografischen Wandels für das Umlage verfahren sind hinreichend bekannt und analysiert, jetzt gilt es, endlich zu handeln. Fertige Konzepte für alle drei Säulen liegen auf dem Tisch: das Generatio nenkapital in der gesetzlichen, das 2. Betriebsrentenstärkungsgesetz für die betriebliche und das Altersvorsorgedepot für die private Altersvorsorge. Trotz aller Diskontinuität im Gesetzgebungsprozess und aller Verbesserungsmöglichkeiten im Detail: es darf nicht noch einmal bis zum Ende einer Legislaturperiode dauern, bis entscheidende Fortschritte gemacht werden. Den Nutzen einer stärkeren Ergänzung der Altersvorsorge durch aktienbasierte Elemente kann man kaum überschätzen, wie internationale Vergleiche zeigen. Neben der besseren Absicherung des Lebensstandards breiter Bevölkerungs- kreise im Ruhestand weisen auch alle Länder mit entsprechend dimensionierten Pensionsfonds eine bessere Eigenkapitalzufuhr für junge Unternehmen auf, was die wirtschaftliche Dynamik erhöht und moderne Arbeitsplätze schafft. Einige Beispiele: Mehr Flexibilität bei der Kapitalerhöhung ver- bessert die Attraktivität der Rechtsform Aktiengesellschaft. Das genehmigte Kapital ist derzeit auf 50 Prozent des Grundkapi- tals beschränkt. In anderen Ländern, zum Beispiel den Nieder- Die vielfältigen Vorteile des Kapitalmarktes bieten uns zahlreiche Chancen, die wir unbedingt ergreifen sollten. Lassen Sie uns die kommenden Jahre nutzen, den Kapitalmarkt zu modernisieren und ihn stärker in unsere Sozialpolitik einzubeziehen! 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 11

H err Prof. Werding, seit Jahren kommt Deutschland wirtschaftlich nicht wirk- lich vom Fleck. Welches sind die Hauptgründe für diese Entwicklung? Seit fünf Jahren ist die deutsche Wirtschaft real nicht gewachsen, das ist in der Tat besorgniserregend. Die meisten unserer Probleme schleppen wir schon lange mit: hohe Lohn- und Lohnnebenkosten, hohe Ener- giekosten, Bürokratie usw. In anderen Ländern haben sich die Bedingungen aber verbessert, die Unterneh- men und ihre Produkte auch. Welche Maßnahmen kann die kommende Bundes- regierung in Angriff nehmen, um die globale Wett- bewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken? Wie kann ein maßgeblicher Fortschritt beim Büro- kratieabbau erreicht werden? Ein Silver bullet dafür gibt es wohl nicht. Es wurde ja schon viel gemacht: Normenkontrollrat, Praxischecks, vier Bürokratie-Entlastungsgesetze seit 2015. Jähr- liche Entlastungsgesetze, wie zuletzt angekündigt, könnten den Prozess beschleunigen. Vor allem aber müssen wir vor die Welle kommen, also nicht nach- korrigieren, sondern Gesetze gleich so machen, dass Verwaltung und Digitalisierung mitgedacht werden. Welchen Zusammenhang sehen Sie zwischen Wett- bewerbsfähigkeit und Investitionen einerseits und Altersvorsorge und Kapitalmarktfinanzierung andererseits? Hohe Unternehmenssteuern auf den OECD-Durch- schnitt zu senken, könnte mehr Investitionen brin- gen. Für mehr Innovationen müssen die Firmen aber selbst sorgen. Ein zentraler Wachstumsengpass ist der Fachkräftemangel. Wir brauchen weiter und noch mehr Erwerbszuwan- derung. Bei allen Migrationsdebatten sollten wir das nicht vergessen. Da gibt es gleich mehrere Kanäle. Wenn die demogra- fische Alterung die Sozialbeiträge hochtreibt, gefähr- Investitionen und det das Wettbewerbsfähigkeit, Arbeitsplätze. Reformen sollten das Wachstum der Umlage-Beiträge eindämmen und Platz für mehr kapitalgedeckte Vorsorge für Alter und auch Pflege machen. Große, stark aktienbasierte Pensionsfonds 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 13 13

Im Mittelpunkt der Debatte über die Kapitalmarkt- union wird auch die Bedeutung eines gemeinsa- men europäischen Sparproduktes „Long-Term- Savings-Product“ diskutiert. Wie passt das in die Diskussion um die Reform der Altersvorsorge und was wäre der Nutzen? Die Pläne dafür haben zwei Motive: Eine Alterna- tive für die EU-weit hohe Verbreitung von Bank- einlagen als Sparform anzubieten. Das ist prinzi- piell vernünftig. Zugleich soll es eine einheitliche Art der ergänzenden Altersvorsorge schaffen. Das braucht es nicht, im Gegenteil. Die staatlichen Rentensysteme sind in der EU sehr unterschied- lich. Entsprechend differenziert sollten komple- mentäre Produkte sein. Auch die führen insgesamt zu mehr renditeorientierten Anlagen in Europa. Andere Punkte sind zur Vertiefung der Kapital- marktunion viel wichtiger, etwa mehr Abstim- mung von Steuerrecht und -erstattungsverfahren oder des Insolvenzrechts für Unternehmen, die sich auf dem EU-Markt finanzieren. Und eine ein- heitlichere Handhabung des EU-Aufsichtsrechts. Der Sachverständigenrat fordert in seinem Jahres- gutachten „Versäumnisse angehen, entschlossen modernisieren“ 2024/2025 eine Stärkung der priva- ten Altersvorsorge. Wie sollte diese aussehen? Mehr Kapitaldeckung könnte man in jeder Säule ansie- deln. Ein verbesserter Ersatz für die private Riester- Rente ist allerdings besonders dringend, daher haben wir das in den Mittelpunkt gestellt. Auch dabei gilt: Hohe Renditen, also Aktien als Standardinvestment, bei niedrigen Kosten. Letzteres ist in Deutschland ein heikles Thema. Außerdem braucht es Produktstandar- disierungen, die den Anlegern die Wahl vereinfachen, und mehr Verbindlichkeit, etwa mit einer Opt-out- Lösung. Dann machen alle mit, die nicht aktiv wider- sprechen, etwa weil sie eine gute Betriebsrente haben oder zurzeit vor allem Mittel für eine Immobilien- finanzierung brauchen. 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 15 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 15

Welche Initiativen sollten darüber hinaus noch in Angriff genommen werden, um die Kenntnisse über Finanzen, Wirtschaft und Fragen rund um das Thema Geld auch bei Erwachsenen zu steigern? Bei standardisierten Fragen zur Finanzbildung schnei- den Deutsche im internationalen Vergleich gar nicht so schlecht ab. Aber sie verhalten sich nicht entspre- chend, viele lassen ihr Erspartes einfach auf dem Girokonto liegen. Daher fehlt praktisches Erfahrungs- wissen. Darauf zielt unser Kinderstartgeld. Die Verhal- tensökonomie zeigt, dass man den Menschen ent- gegenkommen muss: Anlageentscheidungen durch Standardprodukte erleichtern und sinnvolle Fallback- Lösungen schaffen, etwa mit einer Opt-out-Lösung für die private Vorsorge anstelle eines Opt-in, bei dem man sich aktiv dafür und für ein Produkt entscheiden muss. Was wünschen Sie sich politisch in Deutschland und Europa? Weniger ferngesteuerten Populismus, der Schein- lösungen propagiert. Der wird in Deutschland und Europa derzeit zu einer ernsthaften Gefahr, wenn es darum geht, unsere Probleme offen zu benennen, kontrovers zu diskutieren und dann mit erträglichen Risiken und Nebenwirkungen auch zu lösen. 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 17

Gute Corporate Governance stellt (...) sicher, dass Unter- nehmen in dynamischen Umfeldern handlungsfähig bleiben, ohne dabei rechtliche oder ethische Standards zu gefährden. wo Vorgaben mit den schnellen Verän- derungen der Zeit nicht Schritt halten. Gute Corporate Governance stellt damit sicher, dass Unternehmen in dynami- schen Umfeldern handlungsfähig blei- ben, ohne dabei rechtliche oder ethische Standards zu gefährden. Ein zentrales Prinzip guter Corporate Governance ist dabei das Konzept „Free- dom in a Framework“. Es verbindet klare Regeln für akzeptables Verhalten mit der notwendigen Freiheit, unterneh- merische Chancen kreativ und verant- wortungsvoll zu nutzen. Dieses Zusam- menspiel ermöglicht es Unternehmen, Innovationen voranzutreiben, nachhal- tigen Wert zu schaffen und gleichzeitig ihre Integrität zu wahren. Im Finanzbe- reich von Henkel spiegelt es sich nicht zufällig in unserem Leitbild wider: „WE ARE A PASSIONATE TEAM ENABLING BUSINESS & CREATING SUSTAINABLE VALUE WHILE SAFEGUARDING CORPO- RATE GOVERNANCE.“ Im Ergebnis schützt gute Corporate Governance dann gerade in Zeiten schnellen Wandels nicht nur vor Scha- den, sondern stärkt aktiv den Unter- nehmenserfolg, weil sie das Vertrauen externer und interner Stakeholder – von der Öffentlichkeit über die Mitarbeiter bis zum Kapitalmarkt – in die Unter- nehmensführung stärkt. So beeinflusst gute Corporate Governance sowohl die Bewertung am Kapitalmarkt als auch die Wettbewerbsfähigkeit im Recruiting, um nur zwei von vielen Beispielen zu nennen. Corporate Governance am Wirtschaftsstandort Deutschland und Europa „Freedom in a Framework“ ist nicht nur auf Unternehmensebene, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland und Europa von zentraler Bedeutung. Während Institutionen außerhalb Euro- pas zunehmend auf Deregulierung set- zen, gilt es hier, Vorgaben so zu gestal- ten, dass sie den Standort durch „good governance“ stärken, ohne die Wettbe- werbsfähigkeit durch übermäßige Rege- lungen zu gefährden. Ein ausgewogenes Maß an Regulierung muss Transparenz, Sicherheit und Stabilität gewährleisten und zugleich die Attraktivität des Wirt- schaftsstandortes berücksichtigen. Im Kern zeigt sich, dass gute Corporate Governance nicht nur eine Grundlage für Stabilität und Vertrauen bildet, son- dern auch einen wichtigen Rahmen für den Erfolg in disruptiven Zeiten setzt: um Unternehmen zukunftsfähig zu machen, Chancen zu nutzen und Risiken nachhaltig zu managen – ein unverzichtbares Element für den nehmenserfolg. internationalen Unter- 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 19 Disruption auf vielen Ebenen S elten waren Zeiten in so vielerlei Hinsicht disruptiv, wie wir es heute beobachten kön nen. Besonders spürbar sind die Verän- derungen auf ökologischer Ebene, wo der Klima- wandel gravierende Auswirkungen auf Lebens- bedingungen hat. Auf der technologischen Ebene erleben wir, wie Künstliche Intelligenz viele etab- lierte Gewissheiten grundlegend infrage stellt. Poli- tisch gibt es ebenfalls ein deutlich erhöhtes Disrup- tionspotenzial, denn immer häufiger stehen sich diametral entgegengesetzte Konzepte gegenüber. Gesellschaftlich wiederum haben sich Normen und mit ihnen die Anforderung an (unternehmerisches) Verhalten wohl noch nie so schnell gewandelt wie aktuell. In Summe führt all dies dazu, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der heu- tigen global vernetzten Welt mit nie dagewesener Geschwindigkeit verändern. Corporate Governance in disruptiven Zeiten Disruptionen bringen für alle Unternehmen Chan- cen und Risiken mit sich. In erhöhtem Ausmaß gilt dies jedoch für Unternehmen, die international tätig sind – schlichtweg, weiI aufgrund ihrer glo- balen Präsenz die wenigsten Disruptionen ihre Geschäftstätigkeiten unberührt lassen. Insbeson- dere inmitten dieser Chancen und Risiken ist gute Corporate Governance entscheidend dafür, dass sich Unternehmen zukunftsorientiert und sicher aufstellen können. Sie muss dabei ganzheitlich gedacht werden und darf sich nicht auf schriftlich fixierte Vorgaben beschränken, sondern muss dar- über hinaus durch den „Tone from the Top“ und konsequentes Handeln der Unternehmensleitung zu gelebten Werten werden. Gelebte Werte wie zum Beispiel „Nachhaltigkeit“ schaffen nämlich auch dort Orientierung und Handlungsrahmen,

60 Jahre zurück D ie letzte große Reform liegt In den vergangenen 60 Jahren hat sich die Welt, in der Aktiengesellschaften agieren, radikal verändert. Die Deutschland-AG ist Geschichte. Deutschlands Unternehmen gehören sich schon lange nicht mehr gegenseitig, sondern überwiegend internationalen Investoren. Die Kommunika- tion zwischen Management und Aktionären hat kaum mehr etwas mit dem zu tun, was in den 1960ern üblich war: Investor Relations fin- den tagtäglich statt, Stimmrechtsberater haben immens an Einfluss gewonnen. Der Aufsichtsrat ist schon lange nicht mehr nachträg- licher Kontrolleur, sondern vorausschauender Sparringspartner des Vorstands. Und bei ihrer Finanzierungsplanung folgen Unternehmen nicht mehr bloß Investitionsvorhaben, sondern einer komplexen Matrix aus Variablen – von Akquisitionen bis zu Aktien- rückkäufen. 60. Jubiläum Anlass für Verjüngungskur des Aktien gesetzes Umso erstaunlicher, dass der recht- liche Rahmen für das alles – also für Hauptversammlung, Aufsichtsrat, Kapitalerhöhung und vieles andere mehr – nicht ebenfalls radikal umge- krempelt, sondern nur in einzelnen Elementen angepasst worden ist. Zum 60. Jubiläum stellt sich die Frage, ob das Aktiengesetz nicht eine Verjüngungskur bräuchte. Es gibt gute Argumente dafür, dass das Geburtstagskind Aktiengesetz einer um- fassenden Modernisie- rung unterzogen wird. des Freigabeverfahrens, dem Management den Spielraum eröffnen, sich offener mit den Anteils- eignern auszutauschen? Gewiss, die Zeiten einer „räuberischen“ Klageindustrie sind ohnehin Vergangenheit. Trotzdem: Vieles spricht dafür, dass eine Reform, die Aktionärsrechte und Minderheitenschutz nicht ignoriert, dazu beitragen kann, dass Hauptversammlungen für alle Beteiligten attraktiver werden. Veränderte gesellschaftspolitische Vorstellungen Auch veränderte gesellschaftspolitische Vorstellungen sind relevant für die Fortentwicklung des Aktienrechts. Strittig ist aktuell zum Bei- spiel die Frage, ob das Management den Aktionären einen Plan über die Klimaschutzanstrengungen des Unternehmens zum Beschluss vorlegen soll, also ob es eine Gesetzesvorgabe für ein ver- pflichtendes Say on Climate braucht oder ob der Druck der Investoren reicht. Denn auch beim Say on Pay, also der transparenten Darstellung der Vorstandsvergütung gegenüber der Hauptversammlung, sorgten erst Geset- zesänderungen im Zuge von ARUG II für eine breite und wirksame Umsetzung. Und auch bei den Mindestquoten für Frauen in Aufsichtsrat und Vorstand musste der Gesetzgeber aktiv wer- den, um effektiv mehr Beteiligung von weiblichen Führungskräften durchzu- setzen. Beim Say on Climate zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab. Bis- lang jedenfalls haben sich in Deutschland nur wenige Unternehmen dazu verpflichtet. Da ist zum Beispiel die Hauptversammlung. § 118 AktG erklärt sie zum entscheidenden Forum der Beteiligung der Anteilseigner. Umso ärgerlicher, dass die HV gerade nicht für eine lebhafte Debatte mit den Aktionären taugt, werden auf ihr doch häufig nur von Firmenjuristen glattgebügelte Stellungnahmen verlesen, um das Risiko von Anfechtungsklagen klein zu halten. Es ist kurios: Was als Hochfest der Aktionärsdemokratie gedacht war, degeneriert oft zum langatmigen, formalistischen Akt – oder zur Bühne der Selbstdarstel- lung von Managern ebenso wie von Aktionärsschützern. Mittlerweile finden nicht einmal mehr Journalisten die Aktionärstreffen spannend. Die Frage lautet: Würde eine Reform der Vorgaben für Anfechtungen, also Änderungen des Beschlussmängelrechts oder eine Erweiterung Damit stellt sich jedoch die Grundfrage, der der Gesetz- geber nicht ausweichen darf, nämlich ob dringende gesell- schafts- oder umweltpolitische Fragen über das Aktienrecht gelöst werden sollen oder gar müssen. Gewiss: Selbstverpflichtungen wie im Deutschen Corporate Governance Kodex sind oft hilfreich, um die Spielregeln anzupassen, wenn sich das Umfeld und die Realität, in der Aktiengesellschaften tätig sind, wandeln. Längst nicht in allen Fällen machen solche Anpassungen im Kodex aber gesetzliche Novellen überflüssig, um einen zeitgemäßen Rahmen für Aktiengesellschaften sicherzustellen. Insofern gibt es gute Argumente dafür, dass das Geburtstagskind Aktiengesetz einer umfas- senderen Modernisierung unterzogen werden sollte. 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 21 21

Christoph Schenk, Geschäftsführer Deloitte Deutschland und Managing Partner Audit & Assurance, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Die nichtfinanzielle Berichterstattung gehört zum Pflichtenkreis des Vor- stands, an sich einschließlich der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach Maßgabe der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) so- wie der Implementierung der European Sustainability Reporting Stan- dards (ESRS). Die verzögerte CSRD-Umsetzung in Deutschland wirft aus Vorstandssicht die Frage nach Handlungsoptionen auf. Nichtfinanzielle Erklärung: (Partielles) Aufsetzen auf ESRS Effizienz durch sinnvolle Governance-Strukturen Die Umsetzung der CSRD ist in Deutschland nicht über das Stadium eines Regierungsentwurfs hinausgekommen. Für deutsche Unternehmen gilt daher (noch) der aktuelle Rechtsrahmen: Bestimmte große Kreditinstitute und Versicherungen sowie große kapitalmarktorientierte Unternehmen mit im Jahres- durchschnitt mehr als 500 Arbeitnehmern müssen auf Grundlage des CSR-RUG aus dem Jahr 2017 – wie in den vergangenen Jahren – auch für das Geschäftsjahr 2024 ihren Lagebericht um eine nichtfinanzielle Erklärung (NFE) erweitern oder einen entsprechenden gesonderten nicht- finanziellen Bericht erstellen. Der eigentlichen (Nachhaltigkeits-) Bericht erstattung notwendigerweise vorgelagert sind (konzernweite) Gover- nance-Maßnahmen, insbesondere Ana- lyse-, Datenerfassungs-, Management- und Entscheidungsprozesse. Hierbei kann und sollte die CSRD nicht isoliert betrachtet werden. Vielmehr sind die allermeisten Unternehmen inzwischen von einer Vielzahl weiterer ESG-Regu- larien betroffen, u. a. EU-Taxonomie, EUDR, LkSG/CSDDD, CBAM, Batterie- Verordnung, Ökodesign-Verordnung. Dabei besteht zwar keine Verpflichtung, die NFE nach Maßgabe der ESRS zu erstellen. Gleichwohl dürften zahlreiche große Unternehmen, die bereits für das Geschäftsjahr 2024 CSRD-pflichtig gewesen wären, eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt und ihre Nachhaltigkeitsbericht- erstattung auf die ESRS umgestellt haben. Das ist gesetzeskonform, denn § 289d HGB gestat- tet für die Erstellung der NFE ausdrücklich die Nutzung europäischer Rahmenwerke, zu denen auch die ab dem 1. Januar 2024 geltenden ESRS gehören. Solange die gesetzlichen Mindestanfor- derungen für die NFE eingehalten werden, wird auch ein partielles Abstellen auf die ESRS als zulässig erachtet, was Unternehmen eine indivi- duelle Schwerpunktsetzung erlaubt. Für in Deutschland ansässige Konzernmütter ist jedoch Folgendes zu beachten: Für eine befreiende Wirkung einer nichtfinanziellen Konzernerklärung zugunsten von Tochter- unternehmen in EU-Ländern, in denen die CSRD bereits umgesetzt ist (z. B. Frankreich), wird eine vollständige Über- einstimmung mit den ESRS erforderlich sein. Dabei dürfte im (allgemeinen) Teil des Lageberichts auch über die wich- tigsten immateriellen Ressourcen zu berichten sein, da die Befreiungswirkung auf die Konformität des gesamten Lageberichts mit den Vorgaben der Bilanz-Richtlinie nach Änderung durch die CSRD abstellt. orga nisation spielt eine entscheidende Rolle. Es gilt, (konzernweit) klare Rollen und Verantwortlichkeiten zu definieren, um so ein effizientes Zusammenwirken der involvierten (zentralen/dezentra- len) Fachabteilungen und Geschäfts- bereiche bei der Implementierung von ESG-Vorgaben sicherzustellen. Entlastung durch Omnibus-Verordnung? Bei rein formaler Betrachtung konkre- tisieren die ESRS zwar nur die Berichts- inhalte. Die sehr umfangreichen und detaillierten Berichtsvorgaben der ESRS haben aber faktisch auch Auswirkun- gen auf die ESG-Strategie und damit einhergehend auch auf die vorste- hend geschilderte Anpassung der Governance-Strukturen. Zu den ESRS existieren mittlerweile zahlreiche „Hilfe- stellungen“, beispielsweise die FAQ der EU-Kommission oder die Implementa- tion Guidances der EFRAG. Hier gilt: „Weniger ist mehr“. Auch beim Thema Nachhaltigkeit sollte man sich auf den Kern konzentrieren. Vor diesem Hintergrund ist die von der EU-Kommis- sion verkündete Omnibus-Verordnung begrüßenswert, sofern damit eine Kon- solidierung vielfältiger europäischer Anforderungen und eine größere Klar- heit im Umgang mit diesen einhergeht. Mit dem Ziel einer deutlichen bürokra- tischen Entlastung soll die Verordnung künftige ESG-Berichtspflichten zusam- menfassen und um „mindestens 25 Prozent“ reduzieren, insbesondere im Hinblick auf CSRD, CSDDD und der EU- Taxonomie-Verordnung. Ob dies die notwendige Erleichterung bringt, bleibt abzuwarten. 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 23 Die von der eu-Kommis sion verkündete Omnibus- Verordnung ist begrüßenswert, sofern damit eine Konsolidierung vielfältiger europäischer Anforderungen einhergeht. Für deren effektives und effizientes Management ist der Aufbau unterneh- mensindividueller Governance-Struk- turen unerlässlich (vgl. auch A.3 DCGK 2022). Ein zentraler Aspekt dabei ist, dass konzernweit einheitliche Definitio- nen für alle Datenpunkte gelten und die Datenerfassung standardisiert erfolgt. Zudem ist sicherzustellen, dass die implementierten Prozesse angemessen und ausreichend überwacht werden, etwa durch den Ausbau des internen Kontrollsystems. Auch die Aufbau-

Die Praxisimpulse sollen die Unternehmen bei der Umsetzung von Kodex-Empfehlungen und -anregungen unterstützen. bindenden Charakter und auch nicht das Ziel, Bestandteil des Corporate Governance Kodex zu werden. Schaffung einer Vertrauenskultur Inzwischen gibt es zwei Praxisimpulse: einen zum Thema Hauptversammlung und einen ganz aktuellen zum Thema Aufsichtsratsarbeit. Dieser hat den Titel „Der Aufsichtsrat als strategischer Sparringspartner des Vorstands“. Es geht also um die Frage, wie man die Rolle von Aufsichtsräten in Strategieprozessen in Unternehmen zeitgemäß inter- pretieren und gestalten kann. Wie sieht also diese Rolle aus? Der Aufsichtsrat diskutiert idealerweise strategische Themen mit dem Vorstand auf Augenhöhe. Er soll die Strategiearbeit mit kritischen Fra- gen und Impulsen begleiten und somit die strategische Weiterentwicklung aktiv unterstützen. Das setzt voraus, dass ein Aufsichtsrat auch strategiefähig ist und diese Aufgabe kompetent erfüllen kann. Die Aufsichtsratsmitglieder brauchen hierfür das notwen- dige Verständnis über das Unternehmen: über seine Pro- dukte und Dienstleistungen, Technologien, Kernprozesse, Märkte, Kunden, Zulieferer, Kapitalgeber, Wettbewerber und Regulatoren. Sie müssen wichtige Megatrends verste- hen und die Anforderungen an gute Corporate Governance einschätzen können. Deshalb ist die Zusammensetzung des Aufsichtsrats so wichtig – genauso wie Qualifikation und Weiterbildung. Und sie sollte sich immer an den Kompeten- zen orientieren, die sich aus der Strategie eines Unterneh- mens ergeben und gebraucht werden. Darüber hinaus ist die Schaffung einer Vertrauenskultur die grundlegende Voraussetzung für den Erfolg eines solchen modernen Rollenverständnisses. Dem Aufsichtsratsvorsitzen- den kommt hierbei eine besondere Rolle zu: Durch offene Kommunikation und transparente Prozesse fördert er den konstruktiven Meinungsaustausch und baut Informations- asymmetrien ab. Dadurch stärkt er die Kultur der Zusammen- arbeit innerhalb des Gremiums – auch zwischen Vertretern der Kapital- und der Arbeitnehmerseite. Und natürlich gilt es, vor allem auch eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstand eines Unternehmens her- zustellen. Das muss allerdings organisiert und orchestriert werden. Zum Beispiel durch regelmäßige gemeinsame Strategie- workshops und jährliche Offsite-Treffen. Dazu gehören auch systematische Follow-up-Runden und ein Controlling bei der Umsetzung. Das Nachhalten muss fester Bestandteil des gemeinsamen Prozesses sein. Der Aufsichtsrat kann eine Strategie mitentwickeln und mittragen, ohne die notwendige Distanz zu verlieren, und kann bessere Entscheidungen treffen – beispielsweise bei der Zustimmung zu strategischen M&A-Projekten, bei Personalentscheidungen und bei Vergütungsthemen. Und dieser Zugewinn an Entschei- dungs qualität ist ein Gewinn für das Unternehmen. Sie finden diesen aktuellen Praxisimpuls auf unserer Homepage unter https://dcgk.de/de/kommission/praxis-impulse.html. 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 25 25

Eine stabile, vereinte und starke EU ist das Rückgrat der hier ansässigen Unternehmen. Es ist essenziell, dass die EU, die Länder und die Wirtschaft im engen Schulterschluss und vertrauensvoll an den Herausforderungen der jetzigen De-Globalisierung arbeiten. Eine Antwort und die Grundlage für nach- haltige Erfolge der EU ist Innovation. Innovations- kraft und Wettbewerbsfähigkeit benötigen eine entschlackte Bürokratie. Ein erster konkreter Schritt in diese Richtung ist die sofortige Ab- schaffung der ESEF-Taxonomie, in der Hoffnung, dass viele folgen …“ Wettbewerb der Europäi schen Kommission, als Gastredner begrüßen zu dürfen. In seinem engagierten Vortrag „Global Com- petitiveness of the EU and European Com- panies“ beleuchtete er die zentralen Fragen, wie Wettbewerb und Investitionen in der Transformation zusammenhängen. Er sprach dabei sowohl das Beihilferecht als auch die Fusionskontrolle an. In der anschließenden Diskussion wurden die Bedeutung von Inno- vationen sowie die Auswirkungen komplexer Regulierungen auf die Wettbewerbsfähigkeit thematisiert. Henriette Peucker gab Überblick über aktuelle und zukünftige Aktivitäten Henriette Peucker berichtete in ihrer ersten Vorstandssitzung als Geschäftsführende Vor- ständin über die aktuellen und geplanten Aktivitäten des Deutschen Aktieninstituts. Sie betonte, dass die aktuellen Rahmen- bedingungen herausfordernd seien, die EU- Kommission sich neu aufstelle und von der Bundesregierung bis zur Bundestagswahl keine neuen Impulse zu erwarten seien. Hinzu komme, dass Deutschland und Europa auf der Suche nach neuen Wachstums- impulsen seien. Sie erläuterte, warum es neben der regulatorischen Arbeit im heutigen politischen Umfeld wichtig ist, wenige große Themen zu benen- nen und konsequent zu verfolgen. Das erste zentrale Thema sei die stärkere Nut- zung von Kapitalmarktprodukten in der Alters- vorsorge in Deutschland und Europa. Damit können Renten gesichert, mehr Ersparnisse in die Kapitalmärkte gelenkt und Unternehmen besser finanziert werden. In diesem Zusammen- hang wäre ein standardisiertes Sparprodukt auf europäischer Ebene und nationale Initia- tiven für mehr aktienbasierte Altersvorsorge- produkte wichtige Schritte, um die europäi- schen Kapitalmärkte zu vertiefen und damit die europäische Wettbewerbs fähigkeit zu fördern. Zum zweiten sei es im Bereich von ESG wich- tig, konkret zu benennen, an welchen Punk- ten gerade in der Berichterstattung Verein- fachungen notwendig sind. Hier brauche es die Möglichkeit zur aktiven Mitarbeit der Unternehmen. Wie sehr das Thema euro- päische Nachhaltigkeitsberichterstattung die Unternehmen beschäftigt, wurde in der Dis- kussion erneut deutlich. Helene von Roeder Mitglied der Geschäftsleitung Chief Financial Officer Merck KGaA Das dritte Kernthema sei die Europäische Savings & Investment Union – also die Stär- kung, Vertiefung und bessere Integration der europäischen Kapitalmärkte durch ein noch zu entwickelndes Maßnahmenbündel. Wichtig sei dabei, dass die Diskussion um die Savings & Investment Union viel stärker mit dem Ziel der Verbesserung der Finanzierung von innovativen Geschäftsmodellen und der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU verwoben werde als dies bislang unter dem Stichwort der Kapitalmarktunion gesche- hen sei. In der Diskussion herrschte große Einigkeit darüber, dass der Austausch mit politischen Entscheidungsträgern über die Attraktivität der europäischen Kapitalmärkte wichtig ist. Im Anschluss an die Vorstandssitzung fand das vierte Deutsch-Französische Wirtschafts- forum mit zwei Paneldiskussionen statt. 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 27

„Die sehr enge und langjährige Zusammen - arbeit zwischen französischen und deutschen Unternehmen ist für die Zukunft Europas von entscheidender Bedeutung.“ Melanie Kreis „Europa muss mit Hochdruck an der Wettbewerbsfähigkeit arbeiten. Die entscheidenden Hebel sind der Abbau von Bürokratie und die Stärkung der Innovationskraft.“ Wolfgang Nickl „Auf die Worte der deutschen und europäi- schen Politik müssen endlich Maßnahmen folgen. Überregulierung muss zurückgedreht, Bürokratie massiv abgebaut werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Wirtschaft zu steigern. Die dynamischen USA hängen uns sonst weiter ab.“ Dr. Matthias Voelkel 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 29

Paneldiskussion „How Capital Markets can help to successfully achieve the Twin Transition (Digital + Sustainable)“ Die anschließende Paneldiskussion ging der Frage nach, wie die Kapital- märkte dazu beitragen können, den digitalen und nachhaltigen Wandel der Wirtschaft erfolgreich zu bewältigen. Das hochkarätig besetzte Panel wurde von Lothar Rieth, Leiter Nachhaltigkeit, EnBW, moderiert. Es bestand Einigkeit darüber, dass mehr Kapital zur Ver- fügung stehen müsse. Dies könne erreicht werden, wenn der Kapital- markt stärker für die Altersvorsorge genutzt werde, wie am Beispiel Schwedens zu erkennen sei. Die EU könne hier mit der Vertiefung der Kapitalmarktunion einen starken Impuls geben. Nicht weniger wichtig sei auch die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft. Der Plan der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die Bürokratie um 25 Prozent zu reduzieren und die EU-Gesetze auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen, wurde von den Panelisten befür- wortet. Es sei an der Zeit, dass Frau von der Leyen ihr Versprechen, die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union zu verbessern, rasch einlöse. Dazu sei eine gestraffte und angepasste Regulierung erfor- derlich. Rechtsunsicherheit, die durch widersprüchliche Gesetze und zunehmende Bürokratie verursacht werde, untergrabe die Attraktivität Europas als Wirtschaftsstandort. Dies betreffe auch die Nachhaltig- keitsberichterstattung mit ihren über eintausend Datenpunkten, die Investoren nur zu einem sehr geringen Teil verwenden würden. Geopolitics under Stress – How to secure economic Interests and Supply Chains, and who pays? v.l.n.r. • Moderation: Ivano di Carlo, Senior Politik Analyst im Europe World Programme des European Policy Centre (EPC) • Dr. Dirk Elvermann, Finanzvorstand, BASF SE • Tinatin Akhvlediani, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der EU Foreign Policy Abteilung, CEPS • Dr. Martin Schäfer, Botschafter, Vertreter im Politischen und Sicherheitspoli- tischen Komitee der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der EU in Brüssel • Melanie Kreis, Präsidentin des Deutschen Aktieninstituts e.V., Finanzvorstän- din DHL Group Paneldiskussion „Geopolitics under Stress – How to secure economic Interests and Supply Chains, and who pays?“ Die zweite Paneldiskussion beleuchtete das drängende Thema, wie wirtschaftliche Interessen und Lieferketten gesichert werden können und wer dafür zahlt. Schnell war klar, dass Deutschland und Frank- How Capital Markets can help to successfully achieve the Twin Transition (Digital + Sustainable) v.l.n.r. • Moderation: Lothar Rieth, , Leiter Nachhaltigkeit, EnBW • Birgit Potrafki, Finanzvorständin, Salzgitter AG • John Berrigan, Generaldirektor, Europäische Kommission, Generaldirektion FISMA • Sophie L’Helias, Multi-Aufsichtsrätin, Gründerin und Präsidentin von LeaderXXchange • Dr. Thomas Book, Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG reich sehr unterschiedlich auf die Geopolitik schauten und dies auch auf andere Mitgliedstaaten der EU zuträfe. Insoweit sei es schwierig, ein gemeinsames europäisches Handeln zu erreichen. So importierten einzelne EU-Mitgliedstaaten weiterhin russisches Gas, verfüge die EU über keine militärische Kapazität und bestünde Abhängigkeit von Rohstoffimporten insbesondere aus China. Europa könne sich aus die- sen Gründen ein Entkoppeln von China, wie es die USA fordern, nicht erlauben. Die EU müsse zunächst die Ambition entwickeln, geopoli- tische Kraft sein zu wollen. Dazu müsse zuvorderst die Wettbewerbs- fähigkeit gestärkt werden, unter anderem durch einen starken und einheitlichen Kapitalmarkt, Bürokratieabbau und Deregulierung. Attraktivität Europas als Wirtschaftsstandort sichern Den Abschluss des Forums bildete ein Galadiner mit François Villeroy de Galhau, Gouverneur der Banque de France. Er hob zunächst die Bedeutung der deutsch-französischen Partnerschaft hervor, brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass eine solche gemeinsame Veranstaltung durchgeführt werde und lobte die deutsch-französische Zusammenarbeit zwischen dem Aktieninstitut und Afep. In Anbetracht des politischen Klimas seien starke Partnerschaften, insbesondere eine solche, äußerst wichtig. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass auch die EU mehr Zusammenhalt zeige und die Reformvorschläge, wie sie Mario Draghi in seinem Bericht skizziert hat, rasch und beherzt angehe. Patricia Barbizet stimmte mit der Feststellung zu, es brauche eine starke und effiziente Kapitalmarktunion, für deren Realisierung es einer Reihe verschiedener Elemente bedürfe, die konsequent um- gesetzt werden müssten. Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle noch einmal an unse- ren Gastgeber EnBW für die freundliche Einladung und an François Villeroy de Galhau für seine mitreißende Dinner Speech. Wir danken allen Rednern und Panelisten für ihre Impulse und die anregenden Diskussionen und freuen uns, den Austausch im Rahmen des fünften Deutsch-Französischen Wirtschaftsforums im Herbst 2025 fortzusetzen. 2. Halbjahr 2024 Kurvenlage. 31

Christian Harm Chief Financial Officer KiON GrOUP aG 26 % Mehr als ein Viertel der Warenläger weltweit wird bis zum Jahr 2027 au- tomatisiert sein, gegenüber 14 Pro- zent im Jahr 2017. Zu diesem Schluss kommt das Marktforschungsinstitut Interact Analysis. Ein Treiber ist der weltweite Umsatz im E-Commerce: Dieser wird sich von 2023 bis 2027 voraussichtlich mehr als verdoppelt haben. Trotz der hohen Wachstumsprognose für Lagerautomatisierung ist eine Marktsättigung noch in weiter Ferne. Die Rendite eines automatisierten Sor- tiersystems ist aufgrund der höheren Durchsatzraten im Vergleich zur manu- ellen Sortierung hoch. 250.000 Warehouse Automation Penetration s e s u o h e r a W f o r e b m u N 200.000 150.000 100.000 50.000 0 30 % 25 % 20 % 15 % 10 % 5 % 0 % 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 Quelle: https://interactanalysis.com/insight/26-of-warehouses-to-be-automated-by-2027/ n Automated n Manual Penetration Rate Quelle: interact analysis 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 33

1. Halbjahr 2025 Veranstaltungsvorschau D igitale Begegnungen helfen, unseren Arbeitsalltag zu meistern, den persönlichen Austausch ersetzen sie jedoch nicht. Mit unseren hybriden Veranstaltungsformaten bieten wir die Möglichkeit eines persönlichen Austauschs oder einer virtuellen Teilnahme. Aktuelle Informatio nen sowie wei- tere Veranstaltungen des Deutschen Aktien instituts finden Sie unter www.dai.de/ver anstaltungen. Un- ter diesem Link können Sie sich auch für unseren Konferenz-Ver- teiler anmelden. Die Veranstaltungen und Termine des Deutschen Aktien instituts geben den Stand der Planung zum 31. Januar 2025 wieder. 13. März 2025 Konferenz „Compliance heute und morgen“ Compliance-Abteilungen haben eine wachsende Anzahl von Regulierungen zu meistern. Aktuell steht die Umsetzung der europäischen Lieferkettenregu- lierung und die Anwendung der EU-Geldwäsche- verordnung im deutschen Recht an. Darüber hinaus haben die Unternehmen immer wiederkehrende Themen wie den Umgang mit (internationalen) internen und externe Ermittlungen zu bewältigen. Hinzu kommen Herausforderungen auf dem Gebiet der Cybersecurity. Diese Themen und Fragen wer- den Experten im Rahmen der Konferenz diskutieren. 25. März 2025 Konferenz „Corporate Governance und Gesellschaftsrecht“ Auf der Konferenz „Corporate Governance und Gesell- schaftsrecht“ stehen aktuelle gesellschaftsrechtliche Fragestellungen im Fokus. Thematisiert werden soll neben dem Deutschen Corporate Governance Kodex der Umgang mit dem fehlenden CSRD-Umsetzungsgesetz und Anwen- dungsfragen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Viele Unternehmen aktualisieren zudem ihre Vergütungssysteme. Darüber hinaus beschäftigt die Unternehmen der Umgang mit Künstlicher Intelligenz. All diese Themen werden Ex- perten aus Recht und Praxis mit Ihnen diskutieren. 6. Mai 2025 Vorstandssitzung, Mitgliederversamm- lung und Jahresempfang Bedeutende Veranstaltungen des Jahres 2025 sind die Vor- standssitzung, die Mitgliederversammlung und der Jahres- empfang, die bei der DHL Group in Bonn stattfinden wer- den. Im Rahmen des Jahresempfangs erwarten Sie Vorträge von Rednerinnen und Rednern aus Politik und Wirtschaft. Zudem wird erneut der Meritum-Preis der Deutschen Wirt- schaft verliehen. 1. Juli 2025 Konferenz „Nachhaltigkeit im Fokus“ Die Themen ESG und Sustainable Finance werden auch 2025 im Fokus stehen. Die Europäische Kommission hat eine Omnibus-Initiative angekündigt, mit der sie die ESG- Berichtspflichten konsolidieren möchte. Eine wichtige Rolle spielt die Berichterstattung nach der CSRD. Transitionspläne für eine Dekarbonisierung der Wirtschaft bleiben relevant. Nutzen Sie die Möglichkeit des Austausches mit den Experten! 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 35

Wir haben glaubwürdige und unabhängige Institutionen, eine transparente Verwaltung und wir stehen unerschütterlich zum Rechtsstaat. All dem ist es zu verdanken, dass europa in den letzten fünf Jahren den heftigsten wirt- schaftlichen turbulenzen seiner Geschichte standgehalten hat.“ Rede vom 21. Januar 2025 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 37

Politische Arbeit 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 39

52 Kapitalanlage aktien sind ein unverzichtbarer Baustein für den Vermögensaufbau und die altersvorsorge. deutschland hat erhebliches aufholpotenzial im Bereich des langfristigen aktiensparens, auch mit Mitarbeiter- aktien. Wir setzen uns für eine politische haltung und einen rechts- rahmen ein, die breiten Bevölkerungsgruppen den Zugang zu aktien erleichtern. 48 Unternehmensfinanzierung Ohne entsprechende finanzielle Ressourcen kann die beste Geschäftsidee nicht zünden. Unternehmen setzen Kapital ein, um zu wachsen und Arbeitsplätze zu schaffen. Mit Hilfe von Aktien und Anleihen nehmen sie dieses an den Kapitalmärkten auf. Passende Rahmenbedingungen für die Börsennotiz stehen deshalb ganz oben auf unserer Agenda. 54 Governance und Nachhaltigkeit Gute Corporate Governance sichert den wirtschaftlichen Erfolg und die akzeptanz unternehmerischen handelns in der Gesellschaft. sie sorgt dafür, dass Unternehmen im rahmen der geltenden Gesetze und Vorschriften arbeiten und sich an anerkannte standards und Best Practices in den Bereichen Umwelt, soziales und Unternehmensführung halten. dafür engagieren wir uns. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 41

Allerdings bleiben Rechtsunsicherheiten bestehen, was ein finales Ereignis ist und wann es zu veröffentlichen ist. Von entscheidender Bedeutung für die Compliance-Praxis und für potenzielle Erleichterungen für die Emittenten wird deshalb die nicht abschließende Liste veröffentlichungspflichtiger Ereignisse sein, die die EU-Kommission in Form eines Delegier- ten Rechtsaktes noch erlassen muss. Vorarbeiten dazu wird die europäische Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA bis Ende des 1. Quartals 2025 leisten. Sie hat dazu Mitte Dezember eine Konsultation gestartet. Wir haben uns im Juli 2024 am Regelungsprozess mit einem Diskussionspapier beteiligt, in dem wir für möglichst späte Veröffentlichungszeitpunkte plädieren. Sowohl die Europä- ische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) als auch die EU-Kommission haben mit uns die vorgeschlagenen Lösungsansätze diskutiert. Einen ähnlichen Diskussionsbeitrag haben wir über unseren Europäischen Partnerverband Euro- peanIssuers eingebracht. Wir werden uns auch an der laufen- den ESMA-Konsultation beteiligen. Änderung der prospektverordnung Harmonisierung der prospektrechtlichen Haftung vorantreiben I m EU Listing Act wurde die EU-Kommission beauftragt, eine Harmonisierung der prospektrechtlichen Haftung zu prüfen und bis zum 31. Dezember 2025 einen Bericht hierzu dem Euro- päischen Parlament und dem Rat vorzulegen. Die ESMA unter- stützt hierbei die EU-Kommission und hat einen Call for Evidence durchgeführt. Wir begrüßen das Anliegen, die prospektrechtliche Haftung zu harmonisieren, und sehen dies als weiteren Schritt zu einer Kapitalmarktunion. Im Rahmen des Call for Evidence der ESMA haben wir Vorschläge zur Harmonisierung unterbreitet. Sie reichen von der Festlegung des anwendbaren Rechts bis hin zur Verjährung. Wir werden auch die weiteren Schritte zur Harmonisierung der prospektrechtlichen Haftung begleiten. Many issues only take place nationally and not across borders. Anyone wishing to issue cross-border in the EU is faced with an un- manageable number of dif- ferent liability regimes.“ Position paper “Harmonise Pro- spectus Liability to move forward in the Capital Markets Union”, 18th December 2024 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 43

Derivate Kein Antrag auf Reportingausnahme für neue Tochtergesellschaften E nde 2024 ist die überarbeitete EU-Derivateverordnung EMIR in Kraft getreten. Wir hatten uns insbesondere für den Fortbestand der Ausnahme von den Reportingpflich- ten eingesetzt. Nichtfinanzielle Unternehmen müssen dement- sprechend keine gruppeninternen Derivatetransaktionen melden, wenn sie eine entsprechende Ausnahme bei ihrer zuständigen Aufsichtsbehörde beantragen. Am Beginn des Prozesses rund um die Überarbeitung hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, diese Ausnahme zu streichen. da die Aufsichtsbehörde den Antrag auf Be- freiung vom Reporting noch nicht geneh- migt hat. Erfolgt die Genehmigung, kann das Reporting wieder abgeschaltet werden. Viele Unternehmen halten dementsprechend eine Reportinginfrastruktur nur noch für diesen Zweck vor. Die Ausnahme kann somit wegen mangelnder Praxistauglichkeit nicht ihren vollen Nutzen entfalten. In den Fokus unserer Arbeit rückt nun die Praktikabilität des Prozesses für den Antrag, der für jedes neu hinzukommende Tochterunternehmen gestellt werden muss. Die Aufsichtsbehör- den haben drei Monate Zeit, um auf den Antrag zu reagieren. Dies hat zur Folge, dass bei neuen Töchtern in einem ersten Schritt eine vorläufige Reportinginfrastruktur aufgebaut werden muss, Wir setzen uns daher bei den europäischen und nationalen Aufsichtsbehörden dafür ein, dass neu hinzukommende Töchter keinen erneuten Antrag mehr stellen müssen, sondern dass die Information an die Aufsichtsbehörde über die Gründung der neuen Töchter ausreicht. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 45

Zukunfts­ finanzierungsgesetz ii Neuer Anlauf mit Verbesserungen notwendig M it dem Entwurf des Zukunftsfinanzierungs- gesetzes II wurden Vorschläge der WIN- Initiative („Wachstums- und Innovations- kapital für Deutschland“) aufgegriffen, der das Deutsche Aktieninstitut angehört. Dazu gehört ins- besondere die Einführung von Aktien mit einem Nominalwert ab einem Cent. Gerade Unternehmen mit einem geringen Grundkapital erlaubt es die Cent-Aktie, das Kapital auf mehr Aktien zu verteilen und die Handelbarkeit zu erhöhen. Allerdings wird das Vorhaben eines Zukunftsfinanzierungsgesetzes II aufgrund des Bruchs der Koalition vor den Neuwahlen am 23. Februar nicht weiterverfolgt. Wir setzen uns dafür ein, dass das Thema in der kom- menden Legislaturperiode wieder aufgenommen wird. Verbesserungen an dem Gesetz sind dann aber notwendig. Beispielsweise geht die Herabsetzung des Nenn- wertes in den Cent-Bereich oftmals mit einer Kapital- herabsetzung einher. In diesem Fall erfordern die aktienrechtlichen Bestimmungen Sicherheiten für die Gläubiger, was die Liquidität des Unternehmens beanspruchen würde. Gerade im Krisenfall, und für diesen Fall ist eine Herabsetzung des Nennwertes besonders relevant, stehen die für die Sicherheiten benötigten Mittel nicht bereit. Wir haben daher angeregt, von einer Sicherheitenstellung absehen zu dürfen, wenn die Kapitalherabsetzung mit einer Kapitalerhöhung im mindestens gleichen Umfang verbunden ist. Zudem sollte das Vorhaben nicht weiterverfolgt werden, bei Rechtsstreitigkeiten über die Höhe der Gegenleistung bei einem Delisting das Spruchver- fahren anwenden zu müssen. Dieses ist sehr lang- wierig, so dass die Unternehmen lange Zeit mit einer Zahlung in unbekannter Höhe rechnen müssen. Die Attraktivität des Börsengangs würde verringert, da ein mögliches Delisting ein wichtiger Parameter der IPO-Entscheidung ist. Aus unserer Sicht könnten weitere Reformschritte, die dem Ziel der Verbesserung der Bedingungen sowie der Entbürokratisie- rung von Kapitalmarktfinanzierungen ebenfalls dienen, leicht in den Entwurf integriert werden.“ Stellungnahme „Zukunftsfinanzierungsgesetz II setzt positive Impulse für den Kapitalmarkt“, 13. September 2024 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 47

Kapitalmarktunion Leistungsfähige europäische Kapitalmärkte sind ein Schlüsselfaktor im Wettbewerb mit China und den USA Wir begrüßen das neue Momentum für die Stärkung der Kapitalmarktentwicklung in Europa mit dem Fokus auf Anleger und Unternehmen. Die weitere Diskus- sion werden wir eng begleiten. Die Mobilisierung der Ersparnisse der europäischen Bürgerinnen und Bürger und die Finanzierung innovativer Unternehmen sind – wie wir stets betont haben – zwei Seiten einer Medaille. Unter den geänderten geopolitischen Bedingungen wird eine starke Investorenbasis im Heimatmarkt immer wichtiger, um Wettbewerbs- und Bewertungs- nachteile gegenüber den Konkurrenten aus den USA und China zu vermeiden. For listed companies it is absolutely key to promote the development of capital markets in the EU.” Dr. Gerrit Fey, Paneldiscussion, AFME Capital Markets Union Key Performance Indicators Report Launch Event, 19th November 2024 I m September 2024 hat der frühere Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, seinen Bericht zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union vorgelegt. Draghi unterstreicht darin die Bedeutung tiefer und breiter Kapitalmärkte, um die Finanzierung von Unternehmen zu erleichtern und die immensen Investitionen in die digitale und nachhaltige Transformation zu ermöglichen. Allein mit staatlichen Mitteln wird dies nicht gelingen. Der Draghi-Bericht ist einer von mehreren hochrangigen Impulsen zur Kapitalmarktunion beziehungsweise zur Spar- und Investitionsunion. Auch die Mitgliedsstaaten drängen auf konkrete Schritte zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der europäischen Kapitalmärkte bis 2026. Die neue EU-Kommission sieht in der Kapital- marktunion ein zentrales politisches Ziel für die nächste Legislaturperiode. Ein Fokus der Debatte liegt auf der Frage, wie es gelin- gen kann, dass die Bürgerinnen und Bürger der EU ihre Ersparnisse und Altersvorsorgebeiträge stärker am Kapitalmarkt anlegen. Ein Vorschlag, der in ver- schiedenen Varianten diskutiert wird, ist die Schaffung eines Rahmens für ein europäisches Spar- und Investi- tionsprodukt mit Anlageschwerpunkt in europäischen Unternehmen. Andere grundsätzliche Themen sind die Struktur der Finanzmarktaufsicht und der Wertpapierabwicklung in der EU sowie die Belebung der Verbriefungsmärkte als Scharnier zwischen dem Bankkredit und den Kapital- märkten. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 49

Studie zum erfolgsmodell schwedischer Kapitalmarkt Altersvorsorge, Gesellschafts- recht und KMU-Wachstumsmarkt als Schlüssel zum Erfolg! G emeinsam mit der Börse Stuttgart Group analysieren wir den schwe- dischen Kapitalmarkt, der durch eine hohe Zahl an Börsengängen und an börsennotierten Unternehmen besticht. Mittels Experten- interviews und einer umfassenden Daten-Recherche ermitteln wir die Erfolgs- faktoren des schwedischen Modells. Ein Erfolgsfaktor in Schweden ist ein einheimisches Angebot an Kapital, das mittels steuerlicher Anreize und durch die Altersvorsorge mobilisiert wurde. Hinzu kommt ein Gesellschaftsrecht, das umfassende Kapital- erhöhungen nach dem Börsengang erlaubt. Schließlich ist in Schweden das Konzept des KMU-Wachstums- markts, ein Marktsegment insbesondere für Unter- nehmen mit einer Marktkapitalisierung von bis zu 200 Millionen Euro, sehr erfolgreich. Der Gesetzgeber in Deutschland sollte dem schwedischen Modell folgen. Auch auf EU-Ebene gibt unsere Studie wichtige Impulse für die konkrete Ausgestaltung der Kapitalmarktunion. anlagegrenzen für aktiv gemanagte investmentfonds erhöhen Anlagegrenzen für Investmentfonds erhöhen I m Frühjahr 2024 wurde die Kappungsgrenze in der DAX-Familie von 10 auf 15 Prozent erhöht. Damit darf die Marktkapitalisierung eines Unterneh- mens bis zu 15 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung eines Index aus der DAX-Familie ausmachen. In der dazugehörigen Konsultation des Index- betreibers STOXX wurde insbesondere von Investorenseite darauf hingewie- sen, dass aktiv gemanagte Publikumsfonds diese Grenzen nicht ausnützen können, da sie per UCITS-Regulierung (Undertakings for Collective Invest- ments in Transferable Securities) maximal 10 Prozent ihres Portfolios in einen Einzelwert investieren können. Die Anleger in diese Fonds können nicht an dem überdurchschnittlichen Wachstum dieser Unternehmen profitieren, weil aktiv gemanagte Fonds Anteile verkaufen müssen, wenn die 10-Prozent- Grenze überschritten wird. Asset managers will have to sell the shares, which will lead to a poorer stock market per- formance of the companies concerned. Retail in- vestors in these funds are also negatively affected, as their opportunities to participate in the growth of the companies concerned are restricted.“ Position paper “More consistency in investment limits for funds“, 7th August 2024 Wir haben in einer ESMA-Konsultation zur UCITS eine Anhebung der Anlagegrenzen angeregt. Unser Vor- schlag war eine Angleichung an die Grenzen für passiv gemanagte Fonds, die derzeit 20 Prozent beträgt, in Ausnahmefällen sogar 35 Prozent. Wir werden diesen Vorschlag weiter vorantreiben. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 51

In der dritten Säule empfehlen wir Altersvorsorgedepots als festen Bestandteil der privaten Altersvorsorge. In unserer gemeinsam mit der Deutsche WertpapierSer- vice Bank erstellten Studie „Altersvorsorgedepots – erfolg- reiche Modelle der Alterssicherung im internationalen Vergleich“ haben wir gezeigt, dass Altersvorsorge depots im Ausland unter bestimmten Voraussetzungen, ins- besondere der Garantiefreiheit und einer attraktiven steuerlichen Förderung, ideal sind, um mit Aktien für das Alter vorzusorgen. Die bewährte Praxis von Altersvorsorge- depots in anderen Ländern wurde im Wesentlichen im Entwurf eines Gesetzes zur Reform der privaten Alters- vorsorge berücksichtigt, das allerdings auch dem Dis- kontinuitätsprinzip zum Opfer fiel. Das Beispiel Australien zeigt: Die dortigen Altersvorsorgedepots konnten mit Aktien von 2004 bis 2023 im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 7,1 Prozent erwirtschaften.“ Alexander Bahr und Dr. Norbert Kuhn in Cash: Wie das Alters- vorsorgedepot ein Erfolg werden kann, 21. August 2024 Mehr Aktien in der Altersvorsorge W ir haben die verschiedenen Initiativen der frühe- ren Regierung für mehr Aktien in der Altersvor- sorge eng begleitet und prinzipiell unterstützt. Nach dem Ende der bisherigen Koalition wird allerdings keine der Initiativen umgesetzt. Die neue Bundesregierung sollte daher das Thema mehr Aktien in der Altersvorsorge schnell angehen. In der ersten Säule sollten mit dem Generationenkapital, einem schuldenfinanzierten global anlegenden Fonds, die Beiträge in der gesetzlichen Rente stabilisiert werden. Wir haben das Generationenkapital als einen Einstieg in eine aktienorientierte Altersvorsorge in der gesetzlichen Rente begrüßt. Statt einer Schuldenfinanzierung haben wir allerdings perspektivisch eine Finanzierung über Beiträge angeregt. In der zweiten Säule sollten Schwachstellen des Betriebsren- tenstärkungsgesetzes behoben werden. Mit der reinen Bei- tragszusage könnte der Spielraum für die Aktienanlage in der betrieblichen Altersvorsorge erhöht werden. Bremsklotz zur Verbreitung der reinen Beitragszusage ist die Voraussetzung, dass sich die Tarifpartner auf ein Modell einigen müssen. Wir hatten daher angeregt, eine reine Beitragszusage auch ohne eine Einigung der Tarifpartner zu ermöglichen. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 53

CSrD­umsetzungsgesetz Fehlende nationale Umsetzung der Richtlinie in nächster Legislaturperiode zeitnah nachholen Die aufgrund dieses Überset- zungsfehlers vorgesehene Auf- stellungslösung ist mit unnötigen Risiken für die Unternehmen verbunden, ohne dass die Adressaten der Berichterstattung dadurch andere Informationen erhalten würden.“ Stellungnahme zum Regierungsentwurf zum CSRD-Umsetzungsgesetz, 20. September 2024 Jessica Göres, Leiterin sustainability reporting, deutsches aktieninstitut e.V. D eutschland hätte die europäische Corporate Sustainability Reporting Direc- tive (CSRD) eigentlich bis zum 6. Juli 2024 in nationales Recht umsetzen müssen. Nach dem Ende der Regierungskoalition Anfang November 2024 ist es nicht mehr zu einer Umsetzung der CSRD in deutsches Recht gekommen. Ende Juli 2024 hat die Bundesregierung ihren Regierungsentwurf für die natio- nale Umsetzung der CSRD veröffentlicht. Wir haben uns in einer Stellungnahme Ende September für Änderungen ausgesprochen. Die im Regierungsentwurf vor- gesehene Aufstellungslösung, die auf einem Fehler in der deutschen Übersetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive beruht, ist mit unnötigen Risiken für die Unternehmen verbunden, ohne einen Mehrwert für die Nutzer der Nach- haltigkeitsinformationen zu bieten. Mit der Aufstellungslösung muss der Lagebe- richt bereits als mit XBRL gekennzeichnete Datei „aufgestellt“ werden, was erheb- liche zusätzliche Prozess- und Rechtsrisiken für die Unternehmen bedeutet. Wir haben uns deshalb dafür eingesetzt, dass die elektronisch gekennzeichneten Abschlüsse und Lageberichte weiterhin als Abschrift der vom Wirtschaftsprüfer „Eine zügige Umsetzung der CSRD durch die neue Bundesregierung ist dringend geboten, um Rechtsklarheit für Unternehmen zu schaffen!“ geprüften Originale gelten (Offenlegungslösung). Dadurch wird verhindert, dass durch bloße Tagging-Fehler ganze Abschlüsse und Lageberichte formal neu aufgestellt und geprüft werden müssen. In der Finanzberichterstattung hatte sich der Gesetzgeber deshalb für die Offenlegungs lösung entschieden. Dieses Konzept sollte auch bei der natio nalen Umsetzung der CSRD angewandt werden. Zudem haben wir uns für ein Wahlrecht der Unternehmen engagiert, das darauf abzielt, die Angaben zu immateriellen Ressourcen entweder im Lagebericht oder im Nachhaltig- keitsbericht zu verorten. Wir werden uns auch in der nächsten Legislaturperiode da- für einsetzen, dass Unternehmen bezüglich der nationalen Umsetzung der CSRD schnellstmöglich Rechtsklarheit bekom- men und die Richtlinie zeit- und praxisnah umgesetzt wird. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 55

prüfung von nachhaltigkeits­ informationen Übernahme des globalen Standards ISSA 5000 in der EU sicherstellen D as International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) hat Mitte November einen globalen Standard zur Prüfung von Nachhaltigkeitsinfor- mationen verabschiedet. Der International Standard on Sustainability Assurance (ISSA) 5000 ist der derzeit umfas- sendste Standard für Nachhaltigkeitsprüfungen. Er gilt für alle Arten von Nachhaltigkeitsinformationen und soll als Standard für Prüfungen mit begrenzter oder hinreichen- der Sicherheit dienen. Mit ihm kann die Glaubwürdigkeit, Konsistenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsinfor- mationen erhöht werden. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sieht eine externe Prüfung der Nachhaltigkeitsberichte vor. Bis Oktober 2026 soll die EU-Kommission dafür europäische Prüfstandards mit begrenzter Prüfsicherheit annehmen. Zwei Jahre später soll sie Prüfstandards für hinreichende Sicherheit annehmen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die EU-Kommission den ISSA 5000 als Prüfungsstandard übernimmt und keine weitergehenden Anforderungen festlegt. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 57

geldwäschebekämpfung Dringend benötigte Reform der Aufsichts- und Ermittlungsbehörden in Angriff nehmen D as vorzeitige Aus der Ampelkoalition wirkt sich auch auf die Geldwäschebekämpfung aus. Das schon im Juni 2024 vom Finanzausschuss des Bundestages beratene und beschlossene Finanzkriminalitätsbekämpfungsgesetz wurde im Deutschen Bundestag zurückgehalten und schließlich nicht mehr formal beschlossen. Damit hinkt Deutschland auch weiterhin bei der Bekämpfung von Geldwäsche hinterher, und insbesondere die drin- gend benötigte Reform der Aufsichts- und Ermittlungsbehörden bleibt aus. niS­2­umsetzungsgesetz Umsetzungsgesetz schnellstmöglich auf den Weg bringen C ybersecurity ist ein wichtiges Thema für die deutsche Wirtschaft. Deshalb haben wir uns im Rahmen unserer politischen Arbeit mit der Cybersecurity-Richtlinie beschäftigt. Ihre Umsetzung in Deutschland sollte mit einem Omnibus-Gesetz erfolgen, in dem unter anderem das Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informa- tionstechnik und über die Sicherheit in der Informationstechnik von Ein- richtungen (BSI-Gesetz – BSIG) überarbeitet werden sollte. Im Referentenentwurf des BSIG waren Haftungsregeln für Unterneh- mensvorstände vorgesehen, die weit über das Haftungsregime des Aktiengesetzes hinausgegangen wären. Wir haben dagegen interveniert und erreicht, dass der Regierungsent- wurf nun den Verweis auf das Aktienge- setz als Haftungsgrundlage enthält. Leider ist dieses Gesetzesvorhaben ein Opfer der Regierungsauflösung gewor- den. Da es sich aber um die zwingende Umsetzung einer europäischen Richtlinie handelt, gehen wir davon aus, dass die nächste Bundesregierung zeitnah einen neuen Entwurf vorlegen wird. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 59

Der deutsche Gesetzgeber hat festgelegt, dass die Gesellschaften in einem bestimm- ten Umfang die Kosten der Intermediäre tragen müssen. Erstattungsfähig sind aber nur die für die Informationsübermittlung notwendigen Aufwendungen, soweit sie auf Methoden beruhen, die dem jeweili- gen Stand der Technik entsprechen. Hiermit kann erreicht werden, dass die Aktionärs- kommunikation sich ständig verbessert und veraltete Übermittlungsverfahren nicht belohnt werden. Eine neue Kostenverordnung, die den Ersatz von Aufwendungen der Intermediäre ange- messen regelt, hat für alle Parteien einen großen Mehrwert. Die mit der Verordnung gewonnene Rechtsklarheit ermöglicht eine standardisierte Abrechnung der Aufwen- dungen der Intermediäre und vermeidet so unnötige Aufwände der Parteien. Nach im Dezember 2024 bekannt geworde- nen Änderungen des Referentenentwurfs Die Gesellschaften [sollen] nun eigentlich nur noch die Aufwände nach dem Stand der Technik tragen.“ Stellungnahme „Eine neue Kostenverordnung nicht um jeden Preis“, 13. Dezember 2024 einer neuen Kostenverordnung würde es allerdings zu keiner Reduzierung der Kosten, sondern beispielsweise durch eine zusätz- liche Kostenpauschale bei der Hauptver- sammlungseinladung zu einer erheblichen Mehrbelastung kommen. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass die Kostenverordnung zukunftsgerecht ausgestaltet wird und dazu beiträgt, dass die Aktionärskommunikation sich effizient gestaltet. Denn eine Kostenverordnung, die keinen Anreiz für effiziente Aktionärs- kommunikation setzt, würde das Ziel der zweiten Aktionärsrechterichtlinie und einer Stärkung der Kapitalmarktunion im Keim ersticken. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 61

Daher ist es nicht nachvollziehbar, dass der Stimmrechts- berater ISS seine Abstimmungsrichtlinien in Bezug auf die virtuelle Hauptversammlung nachgeschärft hat. Er belässt zwar die Einzelfallprüfung, sieht aber als neue Anforderung im Rahmen der Einzelfallprüfung vor, eine virtuelle Hauptver- sammlung nur dann einzuberufen, wenn außergewöhnliche Umstände vorliegen, die Einschränkungen der physischen Anwesenheit erforderlich machen. Dies ist aufgrund der Gleichwertigkeit der virtuellen Haupt- versammlung in Deutschland nicht gerechtfertigt. Auch nach der von ISS selbst durchgeführten Umfrage wird diese Zusicherung von 70 Prozent der Investoren nicht gewünscht. Ebenfalls ist die Anzahl der Investoren, die eine virtuelle Hauptversammlung ganz ablehnen, stark gesunken. Die neu gestaltete virtuelle Hauptversammlung steht immer wieder zu Unrecht in der Kritik. Der Vorwurf einer fehlenden offenen und lebendigen Debatte auf der Hauptversammlung ist alt und trifft auf die physische Hauptversammlung genauso zu. Die gemeinsam mit der Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruck- haus Deringer im zweiten Halbjahr 2024 veröffentlichte Studie „Sind deutsche Hauptversammlungen attraktiv genug für die Zukunft?“ zeigt, dass Hauptversammlungen hierzulande unabhängig vom Format verrechtlicht und formalistisch sind. Im Vergleich mit dem Ausland zeichnet sich die deutsche Hauptversammlung durch die stundenlange Verlesung juristisch vorab geprüfter Antworten auf Aktionärsfragen aus. Die Vorbereitung und die Durch- führung von Hauptversammlungen in Deutschland sind maßgeblich davon geprägt, keine Fehler zu machen, da schon kleinere Fehler die Möglichkeit einer missbräuch- lichen Nutzung des Anfechtungsrechts eröffnen. Soll eine offenere und lebendigere Hauptversammlung für Aktionäre ermöglicht werden, muss das strenge Beschlussmängelrecht reformiert werden. Hierfür wer- den wir uns weiter einsetzen. Wir plädieren dafür, dass diese oder die kommende Bundesregierung die Reform der Hauptversammlung zur Stärkung des deutschen Kapitalmarkts auf ihre Agenda nimmt.“ Henriette Peucker und Dr. Sabrina Kulenkamp, Gastbeitrag, BOARD 6/2024 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 63

e der regierungskommission te governance Kodex „Die Arbeitsgruppen der Kommission stehen unterstützt durch die Geschäfts- stelle in einem ständigen Dialog mit ihren relevanten Stakeholdern.“ Der zum damaligen Zeitpunkt verantwortliche Bundesminister der Justiz, Dr. Marco Busch- mann, hat das Mandat von Dr. Sebastian Sick in der Regierungskommission verlängert und Melanie Sack als Vertreterin der Wirtschaftsprü- fer berufen. Wir freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit. Dr. Cordula Heldt, Leiterin Corporate Governance und Gesellschaftsrecht, deutsches aktieninstitut e.V., Leiterin der Geschäftsstelle der regierungskommission 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 65

Omnibus: Chance auf Kurskorrektur Das Omnibus-Verfahren bietet eine Chance zur Korrektur des bisherigen Kurses. Gemeinsam mit seinen Arbeitskreisen hat das Deutsche Aktien- institut deshalb auch Vorschläge zur Reduzie- rung bürokratischer Lasten erarbeitet. Ein Fokus liegt auf der Unternehmensberichterstattung, insbesondere im Nachhaltigkeitsbereich. Das regulatorische Ökosystem, in welchem sich die Unternehmen befinden, ist hier allerdings umfangreicher als die von Frau von der Leyen genannten drei Regelwerke. Um es vollständig abzubilden und Omnibus zum Erfolg zu führen, wäre es erforderlich, die Sus- tainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) als primäres Regelwerk für Finanzinstitute und quasi Gegenpol zur CSRD/ESRS zu erfassen. Dar- über hinaus wäre die EU-Entwaldungsverord- nung aufzugreifen, da sie im sachlichen Zusam- menhang mit der CS3D steht. Die praktische Handhabbarkeit des Ökosystems setzt voraus, dass nicht nur eine Verschlankung der genann- ten Regelwerke insgesamt erfolgt, sondern auch Abstimmungen aufeinander und Korrekturen. Der durch die CSRD für die Unternehmen vorge- gebene Berichtsrahmen etwa sollte nicht mittel- bar durch Datenanfragen von Finanzinstituten mit dem Ziel unterwandert werden können, die Berichtsvorgaben der SFDR zu erfüllen. Auch die Konstruktionsfehler der Taxonomie soll- ten offen diskutiert und nach Lösungen gesucht werden. Dies betrifft vor allem ihre Kleinteiligkeit und das „Do no sig- nificant harm-Prinzip“ im Zusammen- spiel mit technischen Prüfkriterien, die im Widerspruch zu anderen EU-Regel- werken stehen. Es sollte besprochen werden, inwieweit sich Transitionspläne besser zum Bewerkstelligen des Trans- formationsprozesses eignen. Insgesamt bedarf es eines anderen Zugangs der Institutionen zum Thema Regulierung. Regelwerke sollten nicht als Selbstzweck und Compliance-Übung l e s B r ü s Regelwerke sollten nicht als Selbstzweck und compliance-Übung für die unternehmen begriffen wer- den, sondern als Hilfestellung und strategische Werkzeuge. für die Unternehmen begriffen werden, son- dern als Hilfestellung und strategische Werk- zeuge. Das gilt gerade für die Nachhaltigkeit im Hinblick auf den Transformationsprozess der Unternehmen. Denn Voraussetzung zum Erhalt einer wettbewerbsfähigen und leistungsstarken europäischen Wirtschaft ist, dass der Transformationsprozess gelingt. Fazit: Teamplay von Wirtschaft, Politik und Regulierung gefragt Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen die EU steht, ist die Wiedererlan- gung der europäischen Wettbewerbsfähig- keit essenziell. Das bedingt nicht nur, dass Omnibus ein Erfolg wird, sondern auch, dass zukünftige Kommissionsinitiativen von den Rechtsanwendern, das heißt aus der Per- spektive der Wirtschaft, gedacht werden. Wir werden uns mit unseren Vorschlägen kon- struktiv in die politische Debatte einbringen. Aber auch die europäischen Institutionen – und hier vor allem die Kommission – könn- ten endlich mutiger sein und einen anderen Zugang zur Regulierung finden. Wirtschaft, Politik und Regulierer sind als Team erfolgreich und sollten gemeinsam die Chance für Veränderungen nutzen. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 67

S einen Ankündigungen entsprechend hat Donald Trump unmittelbar nach seiner Amtseinsetzung eine Vielzahl von Dekreten in Kraft gesetzt. Unter anderem hat er den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen und aus der Weltgesundheits- organisation WHO verfügt, ebenso wie er Ölboh- rungen auf rund 16 Millionen Hektar in Alaska wieder zulassen will. In der Wirtschaftspolitik hat der US-Präsident Zölle für Produkte aus Kanada, Mexiko und China und gegebenenfalls auch für Produkte aus der EU angekündigt. Gleichzeitig erhebt er Gebietsansprüche auf Grönland, das zu Dänemark und damit zu einem EU-Mitgliedstaat und bisher engen Verbündeten der USA in der NATO gehört. Auch auf Kanada hat er ein Auge geworfen. Die geopolitische Lage verschärft sich zuneh- mend. Nach wie vor tobt mitten in Europa der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. In unmittelbarer Nachbarschaft zu Europa, im Nahen Osten, herrscht ebenfalls Krieg. Die Lage ist angespannt, fragil und unübersichtlich. Dazu tragen die Entwicklungen in Syrien zusätzlich bei. Nach der Machtübernahme durch syrische Rebellen ist völlig unklar, wie sich das Land ent- wickelt. Unterdessen verschärfen sich auch die Spannungen zwischen China und Taiwan. Diese und weitere Konflikte sowie deren zukünftige Entwicklung haben erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf Deutschland und Europa. Unterdessen befindet sich Deutschland mitten in der längsten Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Dies belegen Zahlen des Instituts der Deutschen Wirtschaft. Die deutsche Wirtschaft ist 2024 das zweite Jahr in Folge geschrumpft. In Europa sieht es nicht viel besser aus. In der Herbstprognose der Euro- päischen Kommission rechnet diese mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,9 Prozent in der EU. Nahezu täglich melden deut- sche Medien den Abbau von Arbeitsplätzen. Die Arbeitslosenquote ist zuletzt wieder gestiegen, die Inflation hat tiefe Spuren in der Gesellschaft hinterlassen und ist noch nicht besiegt. Die Sorge vor einem deutlich spürbaren Wohlstandsverlust treibt die Menschen um, zumal eine kurzfristige Erholung der wirtschaftlichen Lage wenig wahr- scheinlich scheint. In dieser Situation ist die deutsche Regierung zerbrochen und es finden Neuwahlen statt. Die dringend nötigen wirtschaftspolitischen Refor- men lassen damit weiter auf sich warten. Maßnahmen zur besseren Nutzung von Aktien in der Alters- vorsorge gehören ganz oben auf die Prioritätenliste und die Agenda der nächsten Bundesregierung. Erwartungen deutscher Unternehmen an die EU und die neue Bundesregierung In der deutschen Wirtschaft herrscht große Einigkeit darüber, dass nur schnelle und entschlossene Reformen den Weg zu neuem Wirtschaftswachstum und damit zum Erhalt von Arbeitsplätzen ebnen kön- nen. Um den Standort Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen, braucht es ein Umsteuern bei den Energiekosten, eine Steuersenkung und -vereinfachung, eine Reduzierung der Sozialabgaben und einen durchgreifenden Bürokratieabbau. Auch eine Staatsreform wird diskutiert mit dem Ziel eines effizienteren Verwaltungs- systems, das Bürger und Unternehmen unterstützt, statt sie auszubremsen. Kurz- gefasst, wir brauchen einen großen Wurf zur Verbesserung von Innovations- und Investitionsbedingungen in Deutschland und zur Wiederherstellung der Wettbe- werbsfähigkeit deutscher Unternehmen. Altersvorsorge zukunfts- fest machen – Kapitalmarkt stärken Zur Finanzierung der großen Heraus- forderungen ist auch eine Stärkung des Kapitalmarkts nötig. Dazu gehört auf europäischer Ebene ein kritischer Blick auf existierende Regulierung und eine kon- sequente Einführung einer Savings and Investment Union. Daneben liegt der Ball aber maßgeblich auch im Feld der natio- nalen Regierungen. Mehrere Studien des Deutschen Aktieninstituts zeigen, dass die Nutzung des Kapitalmarkts für die Alters- vorsorge einen unmittelbaren Zusam- menhang mit der Zahl von Börsengängen und einer besseren Möglichkeit weiterer Kapitalaufnahmen bereits börsennotierter Unternehmen hat. Hier ist der Gesetz- geber in Deutschland über Jahrzehnte gescheitert. Zuletzt gab es Initiativen der Bundesregierung zur Einführung eines staatlich geförderten Altersvorsorgedepots in der privaten Altersvorsorge sowie zur Nutzung der Erträge am Aktienmarkt zum Wohle breiter Bevölkerungsschichten in der gesetzlichen Rentenversicherung, die aber nicht mehr über das Entwurfsstadium hinauskamen. Kaum hatte der Wahlkampf begonnen, kon- terkarierten Forderungen nach zusätzlicher steuerlicher Belastung der Vermögensbil- dung sowie der Erhebung von Sozialversi- cherungsbeiträgen auf Kapitalerträge die in der politischen Diskussion in Deutschland mühsam erzielten Fortschritte. Auf lange Sicht erwirtschaftet eine breit gestreute Aktienanlage durchschnitt- lich sechs bis neun Prozent Ertrag pro Jahr. Eine Win-Win-Situation für die Rentnerinnen und Rentner in Deutsch- land sowie für die Schlagkräftigkeit des Kapitalmarkts. Maßnahmen zur besseren Nutzung von Aktien in der Altersvorsorge gehören deshalb ganz oben auf die Prioritätenliste und die Agenda der nächsten Bundesregierung. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 69 69

Carl Philipp Gierlich referent Kapitalmärkte deutsches aktieninstitut e.V. Im Jahr 2024 besaßen 12,1 Millionen Menschen in Deutschland Aktienfonds, ETFs oder Aktien. Das sind 17,2 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahre, also jeder Sechste. Wie in den Vorjahren zeigt sich auch 2024, dass der Aktienbe- sitz stark vom Einkommen abhängt. Um alle Bevölkerungsgruppen an den attraktiven Aktien erträgen teilhaben zu lassen, plädieren wir für eine Stär- kung der Aktienanlage in unserem Rentensystem und damit für bessere Anreize zur Vermögensbildung. Z um fünften Mal in Folge liegt die Zahl über der 12-Mil- lionen-Marke. Trotz eines leichten Rückgangs um 180.000 im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Zahl der Aktionäre damit deutlich über dem Niveau des vergangenen Jahr- zehnts. Dafür kommen verschiedene Gründe in Frage: Die unsichere wirtschaftliche Lage macht vorsichtiger bei Geldangelegenheiten. Das höhere Zinsniveau lässt alternative Anlagen interessant erschei- nen. Anlegerinnen und Anleger mögen angesichts des von Rekord zu Rekord eilenden Deutschen Aktienindex (DAX) zudem Gewinne mitgenommen haben. Hinzu kommt, dass gestiegene Lebens- haltungskosten – von Mieten über Lebensmittel bis hin zu Restau- rantbesuchen – den Spielraum einengen, Geld zu investieren. Wenn investiert, dann vor allem mit Fonds und ETFs Von den 12,1 Millionen Aktienanlegerinnen und -anlegern bevorzu- gen 10,5 Millionen Fonds oder ETFs, bei denen die Risikostreuung eingebaut ist. Damit liegt das Fonds- und ETF-Sparen sogar leicht über Vorjahresniveau und bleibt die klare Nummer eins unter den Aktieninvestments. Fonds und ETFs finden sich in mehr als 85 Pro- zent der Depots. Die direkte Investition in Aktien verliert dagegen weiter an Bedeutung. 2024 hatten 4,2 Millionen Menschen Einzel- aktien im Depot – 480.000 weniger als im Vorjahr. Aktionärszahlen 2024 das fünfte Mal in Folge über der 12-Millionen-Marke 12,9 12,4 12,1 12,3 12,1 9,3 8,8 9,5 8,4 8,5 8,9 8,4 9,0 9,0 10,1 10,3 9,7 in Millionen 10,8 10,3 10,3 14 12 10 8 6 4 2 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. © Deutsches Aktieninstitut e.V. 2025 71

Besitz von Aktien, Aktienfonds und ETFs ist stark vom Einkommen abhängig Anteil der Aktienanlegerinnen und -anleger nach Einkommensgruppe 10 % 23 % bis unter 2.000 Euro Nettoeinkommen 2.000 bis unter 3.000 Euro Nettoeinkommen 34 % 49 % 3.000 bis unter 4.000 Euro Nettoeinkommen 4.000 Euro Nettoeinkommen und mehr © Deutsches Aktieninstitut e.V. 2025 Mit einem Sparplan geht erfolgreiches Aktiensparen ganz einfach Anteil von Sparplänen nach Anlageform in Prozent aller Anlegerinnen und Anleger in der jeweiligen Anlageform 2024 ETF-Sparplan Fondssparplan Aktiensparplan 47 % 22 % 10 % 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. © Deutsches Aktieninstitut e.V. 2025 73

823 Schweden Auch in Deutschland und der EU muss die einhei- mische Investorenbasis der Kapitalmärkte gestärkt werden. Dabei gibt es eine Win-Win-Situation zwischen höheren Renteneinkommen und der Finanzierung von Wachstum, Innovationen und Beschäftigung. Daher empfehlen wir, in allen drei Säulen der Altersvorsorge in Deutschland mehr Aktien und Aktienfonds zu nutzen. Die Einführung eines steuerlich geförderten Anlagesparkontos erhöht diesen Effekt. Für die europäische Integra- tion der Kapitalmärkte ist es zudem wichtig, diese nationalen Initiativen durch ein „Long Term Savings Product“ auf Ebene der EU zu flankieren. Erfolgsfaktor rechtlicher Rahmen Schweden hat ein wachstumsfreundliches Gesell- schaftsrecht, das den Börsengang und die Kapital- aufnahme bereits börsennotierter Unternehmen erleichtert. Wir empfehlen, auf nationaler Ebene die Flexibilität beim genehmigten Kapital zu erhöhen, indem die Grenze von derzeit 50 Prozent des Grund- kapitals deutlich erhöht wird. Notwendig ist es, diese nationale Initiative auf europäischer Ebene durch ein optionales 28. Regime im Gesellschaftsrecht zu flan- kieren, in das die Unternehmen optieren können. Erfolgsfaktor KMU-Wachstumsmarkt Der KMU-Wachstumsmarkt sollte besser genutzt werden. Dabei handelt es sich um ein EU-regu- liertes Segment speziell für börsennotierte Unter- nehmen mit einer Marktkapitalisierung von bis zu 200 Millionen Euro. 90 Prozent der schwedischen Börsengänge zwischen 2016 und 2023 fanden in diesem Segment statt. Mit der Ausweitung der EU-Marktmissbrauchsverordnung auf den KMU- Wachstumsmarkt fand eine tiefgreifende Anpas- sung des Regulierungswerkes an den Regulierten Markt statt, an dem überwiegend größere Unter- nehmen notiert sind. Eine weitere regulatorische Anpassung ist zu vermeiden, um die Attraktivität des KMU-Wachstumsmarkts nicht zu verringern. Zahl der Börsengänge von 2016 bis 2023 247 Italien 130 Frankreich 73 Deutschland Quelle: Kaserer, C./Treßel, V. (2024): The EU prospectus regulation and its impact on sME listings, journal of international Financial Markets, institutions and Money, Vol. 93; FEsE; Euronext. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 75 75

Positionspapiere 2. Halbjahr 2024 M it unseren Positionspapieren bringen wir die Interessen unserer Mitglieder in die politi- sche Debatte und die Fachdiskussion zu Kapitalmarktfragen ein. Im zweiten Halbjahr 2024 legten wir 15 Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben und Positionsbestimmun- gen zu aktuellen Kapitalmarktfragen vor, die die unterschiedlichen Bereiche unserer inhalt- lichen Kernarbeit abdecken: Kapitalmarktregulierung, Unternehmensfinanzierung, Kapitalanlage sowie Governance und Nachhaltigkeit. Die folgende Übersicht zeigt die letzten zehn veröf- fentlichten Positionspapiere. Weitere finden Sie unter www.dai.de/positionspapiere.  Harmonise Prospectus Liability to move forward in the Capital Markets Union. Reducing barriers to achieve a true single market. Position on Call for evidence on potential further steps towards harmonising rules on civil liability pertaining to securities prospectuses under the Prospectus Regulation (18 December 2024)  Eine neue Kostenverordnung nicht um jeden Preis. Für eine faire Kostenerstattung von Aktionärsdiens- ten. Ergänzende Stellungnahme zu den vorgeschla- genen Änderungen des Referentenentwurfs einer Verordnung über den Ersatz von Aufwendungen der Intermediäre (13. Dezember 2024)  Promoting the evolution of the AGM. Harmoniz- ing investor interests while fostering the devel- opment of the AGM. Comments of Deutsches Aktieninstitut on proposed changes to the ISS benchmark voting policy (2 December 2024)  Savings and Retirement accounts as part of the Capital Markets Union. Success stories of old-age provisions in international comparison. Contri- bution to the discussion on the Capital Markets Union (7 November 2024)  Altersvorsorgedepot: Große Chance für die Aktienanlage. Gesetzentwurf folgt weitgehend der internationalen Praxis. Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Reform der steuerlich geförderten privaten Altersvorsorge (18. Oktober 2024)  Betriebsausgabenabzug für Inhaberschuldverschreibungen erhal- ten. Steuerliche Spezialregelung birgt Risiken für die Finanzierung mit Unternehmensanleihen. Stellungnahme zum Regierungs- entwurf des Jahressteuergesetzes 2024 (25. September 2024)  Weitere Anpassungen am CSRD-Umsetzungsgesetz nötig. Umset- zung der Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen. Stellungnahme zum Regierungsentwurf zum CSRD-Umsetzungsgesetz (20. September 2024)  Zukunftsfinanzierungsgesetz II setzt positive Impulse für den Kapitalmarkt. Nachbesserungen im Detail und Ergänzungen not- wendig. Stellungnahme zum Referentenentwurf des Zukunfts- finanzierungsgesetzes II (13. September 2024)  Schriftformabbau im Gesellschaftsrecht. Effizienz und Rechts- sicherheit in Einklang bringen. Stellungnahme des Deutschen Aktieninstituts zu den Diskussionspunkten des Bundesministe- riums der Justiz zum Abbau von Schriftformerfordernissen im Gesellschaftsrecht (19. August 2024)  More consistency in investment limits for funds Examining UCITS diversification rules. Comment on the ESMA Call for Evidence on the review of the UCITS Eligible Assets Directive (7 August 2024) 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 77

Link zur Studie „Sind deutsche Hauptver- sammlungen attraktiv genug für die Zukunft?“ 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 79

„Hauptversammlungen in Deutschland: Sind deutsche Hauptversammlungen attraktiv genug für die Zukunft?” vorgelegt. In dieser haben wir die rechtlichen Rahmenbedingun- gen und die praktischen Erfahrungen mit der Durchführung von Hauptversammlungen in Deutschland mit denen in den USA, Groß- britannien, den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz verglichen. Im Zentrum der Handlungsempfehlungen steht der Vorschlag einer begrenzten Reform des Beschlussmän- gelrechts, die sofort spürbare Auswirkungen auf die Hauptversammlungspraxis hätte. Kurvenlage 1. Halbjahr 2024: Schwerpunkt „Europa nach der Wahl“ (September 2024) Die Anfang September veröffentlichte Kur- venlage zum ersten Halbjahr 2024 hat sich nach der Europawahl im Juni mit der Frage der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europa beschäftigt. Die Kapitalmarktunion ist dabei von entscheidender Bedeutung. Prof. Dr. Angelika Niebler, Mitglied des Europäi- schen Parlaments und stellvertretende Vor- sitzende der CSU, betont im Interview, dass es dringend gilt, die Wettbewerbsfähigkeit vor allem gegenüber China und den USA zu stärken. Dr. Günther Thallinger, Mitglied des Vorstands der Allianz und Präsidiumsmitglied des Deutschen Aktieninstituts, beleuchtet die Frage, wie Europa wettbewerbsfähiger wer- den kann. Ein großes Problem der europäi- schen Kapitalmärkte seien die Rahmenbedin- gungen – von der Wirtschaftspolitik bis zum Insolvenzrecht. Neben weiteren Gastbeiträ- gen wurden unsere Positionspapiere, Projekte und Publikationen vorgestellt. News für unsere Mitglieder Mit unseren elektronischen News informieren wir zeitnah und in komprimierter Form über aktuelle Entwicklungen der nationalen und internationalen Rahmenbedingungen am Banken und Sparkassen stehen die Ren- dite-Dreiecke als Argumentations- hilfe in der Anlagebe- ratung zur Verfügung. Sie können dafür die Ren- dite-Dreiecke auch lizen- siert für den Eigendruck mit ihrem Logo erwer- ben. Nähere Informationen unter www.dai.de/renditedreieck Kapitalmarkt. Darüber hinaus weisen wir auf unsere neuen Aktivitäten, Veranstaltungen und Publikationen hin. BOARD – Zeitschrift für Aufsichtsräte Dreimal im Jahr veröffentlichen wir unter der Rubrik „Aus dem Deutschen Aktieninstitut“ in der BOARD – Zeitschrift für Aufsichtsräte in Deutschland Beiträge zu relevanten Kapital- marktthemen. In der zweiten Jahreshälfte 2024 sind folgende Beiträge erschienen: Henriette Peucker, Geschäftsführende Vorständin, und Dr. Cordula Heldt, Lei- terin Corporate Governance und Gesell- schaftsrecht, Deutsches Aktieninstitut e.V., Unternehmen & ESG – Transforma- tion oder nur Berichterstattung, BOARD 4/2024 Henriette Peucker, Geschäftsführende Vorständin, Deutsches Aktieninstitut e.V., und Dr. Sabrina Kulenkamp, Rechts- anwältin und Partnerin, Freshfields Bruckhaus Deringer Rechtsanwälte Steu- erberater PartG mbB, Die Reform der Hauptversammlung: Ein Plädoyer für eine lebendigere Hauptversammlung, BOARD 06/2024 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 81 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 81

Der Arbeitskreis Emit- tenten Recht & IR bietet den Vertretern der Rechts- und Investor-Relations-Abteilungen unserer börsennotierten Mitglieds- unternehmen ein Forum, über aktuelle Kapitalmarktthemen zu diskutieren, politische Positionen vorzubereiten und den Dialog mit der Finanzmarktaufsicht und den Vertretern des Bun- desfinanz- und des Bundesjustizministeriums zu füh- ren. Im zweiten Halbjahr 2024 trafen sich die Mitglieder einmal in Frankfurt und einmal bei der Metro AG in Düssel- dorf. Schwerpunkt der September-Sitzung war das Thema Hauptversammlung mit einem Fazit zur Hauptversamm- lungssaison 2024 aus Stimmrechtsberatersicht, einem Bericht der „Corporate Events Joint Working Group” und Neuerungen bei Nachrichten rund um die Hauptversammlung. Die November- Sitzung stand im Zeichen der Auflösung der Regierungskoalition und ihrer Folgen für laufende Gesetzgebungsverfahren wie etwa das Umsetzungsgesetz zur Corporate Sustainability Reporting Directive. Weitere Themen waren die Neufassung der Ad-hoc-Publizität nach dem EU Listing Act, der Status Quo der Meldepflichten beim Beteili- gungsaufbau sowie mögliche Reformbestrebungen im Aktienrecht und beim Klimaschutz im Gesellschaftsrecht. Im Arbeitskreis Corporate Finance/Treasury treffen sich Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter aus den Abteilungen Finanzierung und Treasury unserer Mitgliedsunternehmen zum Erfahrungsaustausch. Die Schwer- punkte der Arbeit sind regulatorische Vorhaben mit direkten oder indirek- ten Auswirkungen auf das Risikomanagement nichtfinanzieller Unterneh- men. Der Arbeitskreis steht im kontinuierlichen Dialog mit der Politik, den Aufsichtsbehörden und anderen Marktteilnehmern. Im zweiten Halbjahr standen insbesondere die Überarbeitung der Derivateverordnung EMIR sowie die Regulierung von Benchmarks, die als Bezugspunkt in Deriva- ten dienen, auf der Agenda. Der Fokus unseres Arbeitskreises Compliance liegt auf gesetzlichen Neuerungen, die sich auf die Compliance-Abteilungen unserer Mit- glieder auswirken. Der Arbeitskreis berichtet über politische Ver- handlungen auf nationaler und europäischer Ebene. Im Arbeits- kreis diskutieren die Teilnehmer zudem die praktische Umsetzung von neuen Vorgaben im Konzern. Im zweiten Halbjahr beschäf- tigte sich der Arbeitskreis in drei virtuellen Sitzungen exklusiv mit der EU-Entwaldungsverordnung. Weiter wurden das 6. EU-Geldwäschepaket und dessen Folgen für die deut- sche Dogmatik der Geldwäschebekämpfung im Beisein des zuständigen Referats des Bundesministeriums der Finanzen behandelt. Die sehr umfangreiche europäische Rechtsetzung zur Stärkung der Cyber-Resilienz der Wirtschaft und die damit verbundenen Pflichten für Vorstände und Aufsichtsräte wurden im Nach- gang zu dem von uns mitver- anstalteten DICO-Forum zur Cybersecurity behan- delt. Um einen kurzen Draht der DAX-Gesellschaften zu den europäi- schen Institutionen zu etablieren, bieten wir den Brüsseler Kon- zernrepräsentanzen unserer Mitgliedsunternehmen den Round- table European Affairs als Gesprächsforum in Brüssel an. Neben der Diskussion aktueller Regulierungsvorhaben im europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht wird mit dem Roundtable der Dialog zwischen unseren Mitgliedern und Vertretern der EU- Institutionen vertieft und so Brücken zwischen Wirtschaft und Politik geschlagen. Mit Unterstützung der Roundtable-Teilneh- mer kann kurzfristig und flexibel auf aktuelle Entwicklungen in Parlament, Rat und Kommission reagiert werden. Unser Arbeitskreis Wertpapierprospekt- und Anleiherecht verfolgt regulatorische Vorhaben mit Auswirkungen auf Wert- papierprospekte und Anleihemärkte. Der Arbeitskreis hat zum einen das Ziel, auf eine Vereinfachung der Erstellung der Wert- papierprospekte hinzuwirken und damit die Rahmenbedingun- gen der Kapitalmarktfinanzierung zu erleichtern. Zum anderen dient der Arbeitskreis dem Austausch von Emittenten und Börsen zu diesem Thema. Im zweiten Halbjahr 2024 wurde die Umset- zung des EU Listing Acts begleitet. Ein besonderes Augenmerk lag hier auf der Harmonisierung der prospektrechtlichen Haftung. Kapitalmarktkommunikation und Investorenansprache zu Unter- nehmensanleihen sind die Themen des Arbeitskreises Debt Investor Relations. Im Dialog mit Investoren, Ratingagenturen, Banken und weiteren Marktteilnehmern diskutieren Investor- Relations- und Treasury-Verantwortliche aktuelle und grundsätz- liche Entwicklungen bei Emission und Handel von Unterneh- mensanleihen. Zudem kommentiert der Arbeitskreis zusammen mit anderen Arbeitskreisen aktuelle regulatorische Vorhaben. Im zweiten Halbjahr betraf dies vor allem die Kritik an dem drohen- den Verbot des Betriebsausgabenabzugs für Zinszahlungen nach einer Sondernorm des Steueroasenabwehrgesetzes. Der Arbeitskreis Belegschaftsaktien, der einen branchenüber- greifenden Erfahrungsaustausch zu Belegschaftsaktien/Mit- arbeiterkapitalbeteiligungen bietet, setzt sich dafür ein, die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiterkapitalbeteiligung zu verbessern. Der Arbeitskreis bietet unseren Mitgliedern die Möglichkeit, jederzeit aktuelle Implementierungsfragen von Mit- arbeiteraktienprogrammen zu diskutieren. Im zweiten Halbjahr hat uns die Frage beschäftigt, welche Rolle die Harmonisierun- gen der Regeln bei der EU-weiten Implementierung von Mit- arbeiteraktienprogrammen spielen können. Dem Arbeitskreis Europäisches Kapitalmarktrecht gehören Juristinnen und Juristen führender Wirtschaftskanzleien aus unserem Mitgliederkreis an. Im Dezember traf der Arbeitskreis zusammen, um über aktuelle Themen zu sprechen. Die Vertre- ter der Brüsseler und Berliner Repräsentanzen des Deutschen Aktieninstituts berichteten über die neu zusammengesetzte EU-Kommission und ihr geplantes Programm, soweit bekannt. Darüber hinaus wurde über mögliche Konsequenzen des Endes der Regierungskoalition für anstehende Gesetzesvorhaben gesprochen. Sodann diskutierten die Mitglieder intensiv den 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 83 83

„die rechtlichen regelungen zur hV haben während der Corona-Pandemie zahlreiche Änderungen bis hin zur dauerhaften Verankerung der virtuellen hV im Gesetz erfahren. die praktische Umsetzung der Neu- regelungen war dabei mit einigen Unsicherheiten behaftet. in der Projektgruppe hauptversammlung der Zukunft können wir uns regelmäßig austau- schen und unsere Erfahrungswerte einbringen.“ Bettina Haider-Giangreco, LL.M. rechtsanwältin (syndikusrechtsanwältin) / Corporate Counsel rWE aktiengesellschaft haben hier Gelegen- heit, sich zu aktuellen Ent- wicklungen im Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht auszutauschen. Im Oktober 2024 wurden die zukünftigen Vor- gaben für Ad-hoc-Pflicht nach dem EU Listing Act besprochen. Konkret diskutierten wir Vor- schläge für die nicht abschließende Liste veröffentli- chungspflichtiger Endereignisse im Rahmen von zeitlich gestreckten Sachverhalten. Die EU-Kommission wird diese Liste nach Konsultation und Ausformulierung durch ESMA ver- öffentlichen. Um den Austausch zu aktuellen Themen geht es auch beim Treffen der Repräsentanzleiter unserer Mitgliedsunternehmen in Berlin. Ziel ist ihre bessere Vernetzung und der Austausch über aktuelle kapi- talmarkt- und finanzmarktrelevante Themen. Die Digitalisierung des Kapitalmarkts rückt zunehmend in den Fokus von Politik und Aufsicht. Unsere Projektgruppe Elektronische Wert- papiere bietet hierzu eine Plattform für einen branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch und war zuletzt vor allem bei der Kommentie- rung des Zukunftsfinanzierungsgesetzes aktiv. Außerdem trifft sie sich zusammen mit anderen Arbeitsgruppen im Rahmen der Workshop- Reihe Digital Finance. Hier stehen in loser Folge grundsätzliche Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung auf dem Programm. Im zweiten Halbjahr 2024 nutzten wir die Workshop-Reihe für eine Diskussion über die aktuellen Entwicklungen im Bereich elektroni- scher Währungen. Die Projektgruppe Hauptversammlung der Zukunft als Forum aus Vertreterinnen und Vertretern börsennotierter Unternehmen befasst sich mit der Modernisierung der Hauptversammlung und setzt sich dafür ein, die Haupt- versammlung unter Wahrung der Aktionärs rechte praxistauglich auszugestalten. Eine Reform des Beschlussmängelrechts wurde im zweiten Halbjahr weiterverfolgt. Darüber hin- aus diskutierte die Projekt- gruppe in mehreren Sit- zungen über aktuelle HV-Themen und setzte sich für die Wiedererlangung der Satzungs- ermächtigung zur Durchführung von virtuellen Hauptversammlungen ein. Die Projektgruppe Standards für Nachhaltig- keitsberichterstattung begleitet die Entwicklung von Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung auf europäischer und internationaler Ebene. Mit den sektor- spezifischen Standards, die derzeit von der EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group) entwickelt werden, haben wir uns im Rahmen einer Sitzung im Oktober beschäftigt. Die Bedeutung der ISSB-Standards für Unternehmen und Finanzinsti- tute haben wir in einer Sitzung im November diskutiert. Der Roundtable Börsennotiz wendet sich als Plattform an die Mit- gliedsunternehmen, die nicht im DAX 40 notiert sind. Themen sind alle Fragen, die sich insbesondere mittelgroße und kleine Emittenten im Zusammenhang mit der Börsennotiz stellen. Dabei geht es um die Ana- lystencoverage, um die Investorenansprache und um das Thema Nach- haltigkeit. An regulatorischen Themen beschäftigt uns die grundsätzli- che Frage, wie die Börsennotiz erleichtert werden kann. Dazu gehörte im zweiten Halbjahr der Entwurf des Zukunftsfinanzierungsgesetzes 2. Mit dem Spotlight Call bietet das Deutsche Aktieninsti- tut ein neues Angebot für Vorstände aus Unternehmen außerhalb des DAX 40, um aktuelle Informationen in komprimierter Form zu geben, Erfahrungen zu teilen und sich mit anderen Vorständen aus unserem Mitgliederkreis zu vernet- zen. Im ersten Spotlight Call, der im Dezember 2024 stattfand, gaben der Leiter des EU-Verbindungsbüros und die Leite- rin des Hauptstadtbüros kurze Impulse zum Neubeginn in Brüssel nach dem Start der neuen EU-Kommission und zu den vorgezogenen Bundestagswahlen in Berlin. Moderiert wurde der Call von unserer Geschäftsführenden Vorständin Henriette Peucker. Der Spotlight Call wird regelmäßig am ersten Don- nerstag des Monats stattfinden. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 85 85

Neu in Präsidium und Vorstand Vorstand Präsidium und Vorstand des Deutschen Aktieninstituts diskutieren regelmäßig aktuelle Kapitalmarktthemen mit Vertretern der Brüsseler und bundes- deutschen Politik sowie anderen hochrangigen Ansprechpartnern. Die Mitglieder beider Gremien leisten mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unserer kapitalmarktpolitischen Ziele. Gemeinsam mit der Geschäftsführung legen sie auch die strategische Ausrichtung des Aktieninstituts fest. Seit Erscheinen der letzten Kurvenlage hat es eine Reihe von Neuzugängen gegeben. Wir begrüßen an dieser Stelle unsere neuen Gremienmitglieder und danken den ausgeschiedenen für ihre Unterstützung und engagierte Mitarbeit. Sara Hennicken Finanzvorständin (CFO) Fresenius sE & Co. KG Matti Jäkel Finanzvorstand Bilfinger sE Dr. Johannes Lattwein Philipp Lingnau Dr. Alexander Mayer Vorstand Finanzen und iT Porsche automobil holding sE Member of the Management Board Morgan stanley Europe sE senior Country Officer Germany/austria j.P. Morgan Klaus Neumann Finanzvorstand rheinmetall aG Kai Tschöke head of rothschild & Co Germany 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 87 87

Arne Kolfenbach Dr. Karen Kuder Thomas Kusterer Christian Ladurner Dr. Rainer Langel Dr. Johannes Lattwein Gert-Hartwig Lescow Kristina Lindenbaum Philipp Lingnau Katarina Melvan Lutz Meschke Peter Mohnen Andree Moschner Dr. Michael G. Müller Philippe Oddo Harm Ohlmeyer Christian Ollig Markus Pech Christian Pellis Dr. Arno Pfannschmidt Michael Pontzen Dr. Stefan Povaly Dr. Martin Reitz Dr. Christian Ricken Eric Riegger Joachim J. Ringer Helene von Roeder Nicolo Salsano Christoph Schenk Eva Scherer Dr. Michael Schleef Mattias Schmelzer Dirk Schmitz Dr. Jochen Schmitz Dr. Sven Schneider Florian Schoeller Maike Schuh Dr. Jens Schulte Arnd Schwierholz Christoph Seidel Dagmar Steinert Dr. Ulrich Störk Oliver Stratmann Angela Titzrath Dr. Thomas Toepfer Dr. Wolfgang Trier Michael Ullrich Sandra Veseli Dr. Matthias Voelkel Tobias Vogel Sonja Wärntges Frank Markus Weber Melanie Wiese Gerhard Wiesheu Prof. Dr. Matthias Zieschang Henriette Peucker DWS Group GmbH & Co. KGaA EnBW Energie Baden-Württemberg AG HENSOLDT AG Macquarie Capital France SA, Niederlassung Deutschland Porsche Automobil Holding SE Drägerwerk AG & Co. KGaA Deutsche WertpapierService Bank AG Morgan Stanley Europe SE The Bank of New York Mellon SA/NV Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG KUKA AG MEAG MUNICH ERGO AssetManagement GmbH RWE AG ODDO BHF SE adidas AG Kohlberg Kravis Roberts GmbH Mensch und Maschine Software SE Amundi Deutschland GmbH thyssenkrupp nucera AG & Co. KGaA Mitglieder Per 31. Dezember 2024 hatten wir 201 Mitgliedsunternehmen so- wie 19 persönliche Mitglied- schaften. Wir sind Mitglied im europäischen Emittentenverband EuropeanIssuers, der Schmalen- bach-Gesellschaft für Betriebs- wirtschaft e.V., der Finanzplatz München Initiative (fpmi), dem Deutschen Institut für Compli- ance e.V. (DICO) und des Cen- tre for European Policy Studies (CEPS) in Brüssel. J.P. Morgan SE Rothschild & Co Deutschland GmbH METRO AG Merck KGaA Standard Chartered Bank AG Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Daimler Truck Holding AG HSBC Deutschland KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BlackRock Asset Management Deutschland AG Siemens Healthineers AG Infineon Technologies AG Scope SE & Co. KGaA Evonik Industries AG thyssenkrupp AG N26 AG PJT Partners Rheinmetall AG PricewaterhouseCoopers GmbH WPG Lanxess AG Hamburger Hafen und Logistik AG Airbus SE Softing AG Moody´s Investor Service Boerse Stuttgart Group UBS Europe SE Branicks Group AG Knorr-Bremse AG Deutsche Beteiligungs AG B. Metzler seel. Sohn & Co. AG Fraport AG Deutsches Aktieninstitut e.V. (Geschäftsführende Vorständin seit 1. Juli 2024) 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 89

Dr. Cordula Heldt Leiterin Corporate Governance und Gesellschaftsrecht, Leiterin der Geschäftsstelle der Regierungskommission heldt@dai.de Tel. +49 69 92915-22 Ilona Hix Assistentin des Stellvertretenden Geschäftsführers hix@dai.de Tel. +49 69 92915-29 Petra Kachel Leiterin IT und Digitales kachel@dai.de Tel. +49 69 92915-32 Dr. Norbert Kuhn Leiter Think Tank kuhn@dai.de Tel. +49 69 92915-20 Elke Pfeifer Referentin Kommunikation pfeifer@dai.de Tel. +49 69 92915-49 Dr. Claudia Royé Leiterin Recht roye@dai.de Tel. +49 69 92915-40 Robert Wainer Referent Recht wainer@dai.de Tel. +49 69 92915-28 Sven Erwin Hemeling Leiter Aktienrecht hemeling@dai.de Tel. +49 69 92915-27 Birgit Homburger Leiterin Politik und Kommunikation, Leiterin Hauptstadtbüro homburger@dai.de Tel. +49 30 25899773 Felix Klein IT-Systemadministrator klein@dai.de Tel. +49 69 92915-37 Stella Muthorst Referentin Kommunikation muthorst@dai.de Tel. +49 69 92915-48 Renz Peter Ringsleben Referent Hauptstadtbüro ringsleben@dai.de Tel. +49 30 25899775 Klaus-Dieter Sohn Chefjustiziar und Leiter Organisation sohn@dai.de Tel. +49 69 92915-61 Frankfurt Deutsches Aktieninstitut e.V. Senckenberganlage 28 60325 Frankfurt am Main Tel. +49 69 92915-0 Fax +49 69 92915-12 dai@dai.de Aktieninstitut @Aktieninstitut Brüssel Deutsches Aktieninstitut e.V. Rue Marie de Bourgogne 58 1000 Brüssel Tel. +32 2 7894100 Fax +32 2 7894109 europa@dai.de Berlin Deutsches Aktieninstitut e.V. Behrenstraße 73 10117 Berlin Tel. +49 30 25899775 Fax +49 30 25899651 berlin@dai.de 2. halbjahr 2024 Kurvenlage. 91

Bildnachweis Seiten 6, 48, 52, 55, 65, 66, 68, 71, 74, 90, 91 Fritz Philipp Seite 10 dhL Group Seite 12 sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Seite 18 henkel aG & Co. KGaa Seiten 26 – 31 Zacarias Garcia www.zacariasgarcia.com Seite 27 Merck KGaa, darmstadt, deutschland Seite 32 dwpbank, Michael Pasternack Seite 33 KiON GrOUP aG Seite 36 Europäische Union, 2024, CC BY 4.0 Fotograf Christophe Licoppe Seite 79 jose Poblete www.poblete.eu Seite 86 Porsche sE Seite 87 (2. Reihe, 2. v.l.) Porsche sE